Versteigerung in Paris

Wirbel um Auktion von Hitlers "Mein Kampf"

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Jüdische Organisation empört über Werbung für Buch.

Die geplante Versteigerung einer Originalausgabe von Adolf Hitlers "Mein Kampf" in Paris stößt auf Protest. Die jüdische Vereinigung BNVCA forderte das Auktionshaus Berge et Associes am Dienstagabend auf, das Buch aus dem Verkauf zu nehmen. Im Versteigerungskatalog werde es "wie ein Kunstwerk" angepriesen. Dabei sei "Hitler vor allem ein Krimineller" und "Mörder".

3.000 bis 4.000 Euro Verkaufswert

Die Organisation, die sich gegen Antisemitismus wendet, verlangte von Kulturministerin Aurelie Filippetti, einzuschreiten und den Verkauf zu verhindern. Das Exemplar stammt aus dem Jahr 1925 und trägt ein Bild Hitlers. Der Verkaufswert wird auf 3.000 bis 4.000 Euro geschätzt. Das Buch soll zusammen mit Hunderten anderen Büchern und Manuskripten am 16. Mai in Paris versteigert werden. Angesichts eines Sturms der Entrüstung hatte Mitte April ein Auktionshaus in Frankreich die geplante Versteigerung von persönlichen Gegenständen Adolf Hitlers und des NS-Reichsmarschalls Hermann Göring abgesagt.

Hitler hatte nach dem erfolglosen Putsch von 1923 in München während seiner Festungshaft mit der Arbeit an "Mein Kampf" begonnen und die Schrift nach seiner Freilassung beendet. Die beiden Bände des Propagandabuches, in dem der spätere Diktator die nationalsozialistische Weltanschauung darlegte, erschienen 1925 und 1926.
 

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