Blaue Flecken

Rätselhafte Krankheit bei Timoschenko

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Ukraines Ex-Regierungschefin sitzt in U-Haft. Sie ist offenbar schwer krank.

Die EU hat sich besorgt über den Gesundheitszustand der in einem umstrittenen Prozess wegen Amtsmissbrauchs inhaftierte ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko geäußert und Zugang zu der Oppositionspolitikerin verlangt.  Timoschenkos Anwalt berichtet von einer rätselhaften Krankheit: Seine Mandantin habe "beunruhigende Symptome" in Form von blauen Flecken am ganzen Körper.

"Wir sind besorgt über Berichte, dass sich ihre Gesundheit verschlechtert hat. Wir rufen die ukrainischen Stellen auf, rechtzeitig eine unabhängige medizinische Untersuchung und erforderlichenfalls professionelle ärztliche Hilfe zu gewähren", sagte Michael Mann, Sprecher der EU-Außenpolitikbeauftragten Catherine Ashton am Freitag in Brüssel.

Eine Klärung dieser Frage sei auch im Interesse des Gerichts. Der Sprecher wiederholte die Forderung der EU, nach einem fairen, transparenten und unabhängigen Prozess, "um das Risiko zu verhindern, dass eine selektive Justiz angewendet wird".

EU wollte schon früher zu ihr
Nach Angaben von Mann hat die EU bereits zum Zeitpunkt der Inhaftierung Timoschenkos verlangt, dass der EU-Delegationsleiter in Kiew Zugang zu ihr im Gefängnis erhält. Die EU erwarte eine sofortige und positive Antwort Kiews. Zugleich betonte der Sprecher, es bleibe nach wie vor das Ziel der EU, bis Jahresende mit der Ukraine die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen abzuschließen. "Aber natürlich sind die Entwicklungen an Ort und Stelle nicht sehr postiv im Moment", sagte er.

Timoschenko drohen zehn Jahre Haft
Laut Anklage soll die Ukraine während ihrer Amtszeit durch ein Gasgeschäft mit Moskau Hunderte Millionen Euro verloren haben. Die 50-Jährige widerspricht dem. Bei den Verhandlungen damals mit ihrem Amtskollegen Wladimir Putin sei 2009 alles mit rechten Dingen zugegangen.

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