Trotz Raketensperrvertrag

Russland soll Raketen getestet haben

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Laut "New York Times". Abkommen verbietet Besitz von Mittelstreckenraketen.

 Die USA gehen laut einem Medienbericht davon aus, dass Russland entgegen eines Abkommens Mittelstreckenraketen getestet hat. Darüber informierte die US-Regierung nach Angaben der "New York Times" (Mittwoch) ihre NATO-Bündnispartner Mitte Jänner in Brüssel. Moskau habe seit 2008 landgestützte Marschflugkörper eines neuen Typs namens RS-26 getestet.

INF-Vertrag
Der sogenannte INF-Vertrag verbietet die Produktion, den Besitz sowie der Test von Mittelstreckenraketen. Er war 1987 von den damaligen Regierungschefs der USA und der Sowjetunion, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, unterzeichnet worden. Die Übereinkunft galt als ein Meilenstein auf dem Weg zur Beendigung des Kalten Krieges.

Die US-Staatssekretärin für Rüstungskontrolle, Rose Gottemoeller, habe seit Mai wiederholt die Tests bei russischen Behörden beanstandet, schreibt die "New York Times". Diese hätten Ermittlungen zugesichert und den Fall dann für abgeschlossen erklärt. Die USA sprechen laut der Zeitung bisher offiziell nicht von einer Verletzung, sondern einer möglichen Umgehung des Abkommens. Strittig ist, ob die auf interkontinentaler Strecke getestete Rakete als Mittelstreckensystem verboten oder als Langstreckenwaffe unter einem neueren Abkommen erlaubt ist.
 

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