Drama auf dem Weg in die USA

Schockierendes Bild von ertrunkenem Flüchtling und seiner Tochter

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In El Salvador und Mexiko herrschen Trauer und Wut: Fotos zeigen einen ertrunkenen Flüchtling und seien Tochter. 

Schockierende Bilder von einem auf dem Weg in die USA ertrunkenen Flüchtling und seiner ebenfalls ertrunkenen kleinen Tochter haben in El Salvador und Mexiko Trauer und Wut hervorgerufen. Die Fotos zeigen den 25-jährigen Óscar Martínez Ramírez aus El Salvador und sein knapp zweijähriges Kind, die mit dem Gesicht nach unten im Wasser des Rio Grande zwischen Mexiko und den USA liegen.
 
Ramírez, der mit seiner 21-jährigen Ehefrau und der gemeinsamen Tochter aus El Salvador geflohen war, hatte am Sonntag entschieden, auf dem Weg in die USA den Rio Grande zu überqueren, wie aus mexikanischen Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das Überqueren des Flusses gilt als äußerst gefährlich.
 
Der Vater trug seine kleine Tochter demnach auf dem Rücken und hatte sie in seinem T-Shirt festgezurrt, um sie auf diese Weise zu sichern. Die starke Strömung riss die beiden jedoch fort - beide ertranken vor den Augen der Mutter des Kindes. Diese überlebte die Überquerung des Flusses. Die beiden Leichen wurden am Montag in Matamoros im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas gefunden.
 
In Mexiko steht die Regierung derzeit wegen ihres Umgangs mit Migranten in der Kritik. Der linksgerichtete Präsident Andrés Manuel López Obrador war zuletzt wegen Fotos eines AFP-Journalisten in die Kritik geraten, die zeigten, wie schwer bewaffnete Nationalgardisten zwei geflüchtete Frauen und ein Mädchen in Gewahrsam nehmen.
 
Obrador sorgte daraufhin mit der Aussage für Irritationen, es sei nicht vorgesehen, dass die Armee Migranten am Überqueren der US-Grenze hindere. Ein Befehl zur Festnahme existiere nicht. Er dementierte damit Angaben seines eigenen Verteidigungsministers.
 
López Obrador steht derzeit unter massivem Druck von US-Präsident Donald Trump, der Mexiko aufforderte, Migranten auf dem Weg in die USA aufzuhalten, und andernfalls mit Strafzöllen drohte. Infolge eines Migrationsabkommens mit Washington schickte Mexiko fast 15.000 Polizisten und Soldaten an seine Nordgrenze, um die ungeregelte Einwanderung aus Mittelamerika in die USA zu bremsen.
 

Nach Tod von Vater und Tochter in Grenzfluss: El Salvador will helfen

Die Regierung El Salvadors hat schnelle Hilfe für die Familie eines jungen Mannes zugesagt, der mit seiner kleinen Tochter im Rio Grande an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ertrunken war. Staatschef Nayib Bukele habe angeordnet, die Leichen so schnell wie möglich in das mittelamerikanische Land zu überführen, teilte das Präsidialamt am Dienstag (Ortszeit) mit.
 
Auch solle die Familie finanziell unterstützt werden. Ein Bild, das nach Medienberichten die im Wasser liegenden Leichen des Mannes und seiner Tochter zeigt, hat international Bestürzung ausgelöst. Nach den Berichten hatten der Salvadorianer und seine Frau am Sonntag versucht, mit ihrer knapp zweijährigen Tochter am Grenzort Matamoros den Fluss zu überqueren, um von Mexiko aus nach Texas zu gelangen. Dabei seien der Vater und das kleine Mädchen ertrunken.
 
"Eines Tages werden wir ein Land errichtet haben, wo solche Dinge nicht passieren und in dem Migration eine Option und nicht eine Notwendigkeit ist", wurde Präsident Bukele zitiert.
 
Gerade aus El Salvador und anderen mittelamerikanischen Ländern wie Honduras und Guatemala versuchen jedes Jahr Tausende Menschen, auf der Flucht vor Armut und Gewalt über Mexiko die USA zu erreichen.
 
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