Spanien

Streik von Bankangestellten abgewendet

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Angestellte verschiedener Banken wollten am Mittwoch gegen geplanten Massenkündigungen protestieren – Gewerkschaften und Banken erzielten Einigung.

Aus Protest gegen die geplanten Massenkündigungen und massiven Gehaltskürzungen in verschiedenen spanischen Banken sollte es am Mittwoch eigentlich zu Streiks und Demonstrationen kommen. Banken und Gewerkschaften konnten sich allerdings am Mittwoch auf einen Kompromiss einigen und die geplanten Arbeitsniederlegungen abwenden.

Am Mittwoch einigten sich Vertreter von Bankia, der viertgrößten spanischen Bank, mit den Gewerkschaftsvertretern darauf, die geplante Zahl von Kündigungen von 4.900 auf 4.500 Bankangestellte zu reduzieren. Wie das spanische Nationalradio RNE berichtete, bestätigten Gewerkschaftsvertreter zudem die Einigung auf höhere Entschädigungszahlungen für die Kündigungen sowie auf die freiwillige Frühpension für Bankangestellte ab 54 Jahren, die rund 40 Prozent der von den Umstrukturierungsmaßnahmen der Bank betroffenen Angestellten ausmachen sollen. Dennoch drohen den Mitarbeitern von Bankia anscheinend weiterhin Gehaltskürzungen von bis zu 40 Prozent.

Die Bank-Gewerkschaften CGT und CTA bliesen auch die für heute geplanten Streiks in der Banco de Valencia und Nova Galicia Banco vorzeitig ab, nachdem man sich in der Nacht zum Mittwoch mit den Banken auf eine sozial verträgliche Umstrukturierung einigen konnte. So erklärte sich Banco de Valencia bereit, den im Zuge der geplanten Umstrukturierung vorgesehenen Abbau von 890 Stellen, rund 60 Prozent der gesamten Belegschaft, auf 795 Angestellte zu reduzieren, von denen nun zudem 231 in den Vorruhestand geschickt werden sollen.

Spanien sah sich im vergangenen Jahr gezwungen, internationale Hilfen über bis zu 100 Mrd. Euro zur Rettung der heimischen Banken zu beantragen. Im Gegenzug sollen die betroffenen Geldhäuser im Laufe des Jahres Tausende von Stellen streichen und ihre Bilanzen ausmisten. In diesem Jahr sollen nach Gewerkschaftsangaben im Zuge der Umstrukturierungspläne in der Branche landesweit bis zu 50.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.

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