Schockierende Zahlen: Über 14.000 Flüchtlinge kamen heuer schon illegal nach Slowenien.
Wie vorhergesagt spitzt sich Lage an der Balkanroute weiter zu. Alleine bis Anfang November kamen über 14.000 Flüchtlinge illegal nach Slowenien und damit auch in den Schengenraum. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von mehr als 72 Prozent.
Lage angespannt
Sloweniens Premierminister Marjan Sarec schlägt nun Alarm und kritisiert dabei auch das Nachbarland Kroatien: „Wir werden so wie schon 1989 unsere Grenzen schützen. Wir haben die Lage unter Kontrolle und können auch die Schengengrenze sehr gut schützen. Wäre dies nicht der Fall, dann hätten wir im ganzen Land Flüchtlinge sitzen.“
Gerade die Lage an der kroatisch-slowenischen Grenze hatte sich zuletzt zugespitzt. Slowenien schob in diesem Jahr bereits knapp 10.000 Migranten ab. In Kroatien selbst kommt es immer wieder zur Eskalation: Im Nordwesten Kroatiens wurde am Mittwochnachmittag ein Migrant von der Polizei angeschossen und dabei leicht verletzt. Er habe zuvor "aktiven Widerstand" gegen die Beamten geleistet, als er zusammen mit sieben weiteren Menschen in der bergigen Region rund 20 Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt gestellt wurde, teilte die Polizei mit.
Flüchtlingsdrama in Slowenien
In Slowenien sind zwei in einem Kofferraum versteckte syrische Flüchtlinge letzte Woche bei einem Autounfall getötet worden. Ein dritter Migrant in dem Kofferraum wurde bei dem Unglück schwer verletzt, wie die slowenische Polizei mitteilte.
Der Fahrer habe auf der Autobahn zwischen Ljubljana und Italien aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, in dem sich insgesamt acht Migranten befunden hätten. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Bereits vor einem Monat war in Slowenien ein syrischer Flüchtling gestorben. Er starb an Kälte und Erschöpfung in einem Wald, in dem er sich verirrt hatte. Im Sommer waren zwei Menschen bei dem Versuch gestorben, den Grenzfluss Kolpa zwischen Slowenien und Kroatien zu durchqueren.
