Notlandung

Todesangst 
in Urlauber-Jet

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Panik bei Flug Bangkok–Wien. Staranwalt: 'Es war Horror'.

Nach einer Woche Weihnachtsurlaub in Thailand stieg der Wiener Staranwalt Werner Tomanek am Mittwoch mit seiner Frau in einen Jet zurück nach Hause. Um 3.30 Uhr hob der Airbus A330-200 der taiwanesischen EVA Airline vom Flughafen Bangkok ab. Mit den Tomaneks an Bord des Fluges BR61 nach Wien: 64 weitere müde Passagiere, darunter knapp ein Dutzend Österreicher.

Steiler Sinkflug
Sie alle schreckten um 7 Uhr entsetzt aus dem Schlaf. Denn wegen eines plötzlichen Druckabfalls schnellten die Sauerstoffmasken aus der Abdeckung über den Sitzen.
Sekunden später sagte der Kapitän durch, dass er sich zu einer Notlandung entschlossen habe. Gleichzeitig kippte die Maschine in einen steilen Sinkflug ab.

Angstschweiß
Als sie schließlich auf der Landebahn des Flughafens von Simferopol (Ukraine) aufsetzte, war die Wäsche aller 66 Passagiere durchgeschwitzt. Anwalt Tomanek: „Es war der Horror. Man hat gespürt, dass einige Todesangst hatten. Zum Glück ist nichts passiert. Denn aus dem Fenster war dann zu sehen, dass dort ein Rettungswagen und ein Feuerwehrauto aus den siebziger Jahren bereitgestanden wären.“

Übernachtet
Vom Wiener Büro aus setzte EVA Air sofort zwei Techniker nach Simferopol in Gang. Airline-Sprecherin Tanja Rosenberger: „Der Pilot hat richtig entschieden, die Maschine sofort zu landen. Ein Druckabfall kann viele Gründe haben, vielleicht war es ja auch nur ein Fehlalarm. Unsere Spezialisten werden das jetzt überprüfen.“

Eine Ersatzmaschine konnte am selben Tag nicht mehr organisiert werden. Also mussten alle Opfer des Zwischenfalls auf der Krim übernachten, wobei nicht jeder auch Kreditkarten oder genügend Bargeld dabeihatte. Pech zeigt sich eben gern in Serie. Auch Jurist Tomanek hat’s erfahren: Als er aus Nervosität am Flughafen rauchte, musste er Strafe zahlen.
 

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