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Knalleffekt

Trump entlässt wichtigsten Berater John Bolton

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Wie der US-Präsident auf Twitter bekannt gab, war er mit vielen Vorschlägen seines Sicherheitsberaters nicht mehr einverstanden.

US-Präsident Donald Trump trennt sich von seinem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton. Nach Trumps Angaben trat Bolton am Dienstag zurück, nachdem er ihn dazu aufgefordert hatte. "Ich habe John Bolton gestern Abend darüber informiert, dass seine Dienste im Weißen Haus nicht mehr benötigt werden", schrieb Trump auf Twitter.

Es habe bei ihm selbst und in seiner Regierung Widerstand gegen zahlreiche von Boltons Vorstößen gegeben, so der US-Präsident. Einen Nachfolger werde er kommende Woche bekanntgeben, kündigte Trump an.

Der als politischer Hardliner geltende Bolton erklärte seinerseits, er habe Trump am Montagabend seinen Rücktritt angeboten. Der Präsident habe gesagt, er wolle mit ihm darüber am nächsten Tag sprechen.
 

john bolton
© Handout / UKRAINE PRESIDENTIAL PRESS SERVICE / AFP
John Bolton (rechts) muss gehen

Zahlreiche Differenzen


Kurz vor dem Trump-Tweet zu Mittag hatte das Weiße Haus noch mitgeteilt, Bolton werde in seiner Funktion als Nationaler Sicherheitsberater gemeinsam mit Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin vor die Presse treten.

Bolton war seit April 2018 Nationaler Sicherheitsberater Trumps. Er folgte auf General H.R. McMaster.

Bolton gilt als Befürworter eines Regimewechsels im Iran und war auch für seine harten Positionen gegenüber Nordkorea bekannt. US-Medien hatten berichtet, Differenzen zwischen Trump und Bolton habe es auch beim Thema Afghanistan gegeben. Bolton sei gegen ein von Trump für vergangenen Sonntag geplantes Geheimtreffen mit Taliban-Vertretern in Camp David gewesen, dem Landsitz des US-Präsidenten.

 

 

 

 

 

 

Gespräche mit Taliban gekappt

Trump hatte das Treffen am Samstagabend abgesagt. Als Grund hatte er einen Taliban-Anschlag am vergangenen Donnerstag in Kabul angeführt, bei dem zwölf Menschen getötet worden waren, darunter ein US-Soldat. Die USA verhandeln seit Monaten mit den Taliban über ein Abkommen, das den Weg zu einem Abzug der US-Truppen und zu Frieden in dem Land bereiten soll.

In den vergangenen Monaten war Trump mehrfach mit Nachfragen konfrontiert gewesen, ob er mit Boltons Arbeit zufrieden sei. Er hatte Bolton bis dato stets verteidigt und etwa gesagt, er wisse um dessen Rolle als Hardliner, habe aber auch andere Berater, die einen weniger harten Kurs verfolgten.

Seit dem Amtsantritt Trumps hat es im Apparat der US-Regierung ungewöhnlich viele Rauswürfe, Personalwechsel und Rücktritte gegeben.

 

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