Ex-Flugzeugträger-Kapitän

Trump will sich in Streit einschalten.

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  "Ich will niemand vernichten, weil er einen schlechten Tag hatte".  

US-Präsident Donald Trump will sich in den Konflikt um den wegen eines Coronavirus-Beschwerdebriefs entlassenen Kapitän eines Flugzeugträgers einschalten.

Er sei sehr gut darin, Streit zu schlichten, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Zuvor war bekannt geworden, dass der amtierende Marineminister Thomas Modly das Verhalten des Kapitäns gegenüber dessen Mannschaft als "zu naiv oder zu blöd" bezeichnet hatte.

Kapitän Brett Crozier hatte wegen eines Corona-Ausbruchs an Bord des nuklearbetriebenen Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" mit einem später an die Öffentlichkeit gelangten Brief Hilfe der Militärführung gefordert. Trump sagte, die Äußerungen des Ministers seien "eine derbe Stellungnahme" gewesen. Der Kapitän habe mit dem Schreiben des Briefs einen "Fehler" gemacht, er glaube jedoch, dass beide "gute Menschen" seien.

Zudem sei die bisherige Karriere des Kapitäns beeindruckend gewesen, sagte Trump. "Ich werde mich einschalten und genau verstehen, was da los ist", sagte der Präsident. "Ich will niemand vernichten, weil er einen schlechten Tag hatte", sagte Trump.

Unter den gut 4.000 Besatzungsmitgliedern des Flugzeugträgers hatte sich das Coronavirus Sars-CoV-2 verbreitet. In seinem Brief hatte Crozier daher Anfang vergangener Woche die Evakuierung des Schiffs gefordert, um den Tod von Soldaten zu verhindern. Modly hatte wenige Tage später erklärt, Crozier werde mit sofortiger Wirkung seines Postens enthoben, weil er offenbar wegen des Coronavirus überfordert gewesen sei und dann mit dem weit gestreuten Brief gegen die Befehlskette verstoßen habe.

Das US-Militär hat inzwischen die weitgehende Evakuierung des vor der Pazifikinsel Guam liegenden Schiffs eingeleitet. US-Medienberichten zufolge ist das Virus inzwischen bei fast 200 Besatzungsmitgliedern nachgewiesen worden - darunter auch bei Crozier.

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