Gegen Saudi-Botschafter

US-Iraner muss wegen Komplotts in Haft

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Gericht in New York verhängt Höchststrafe von 25 Jahren.

Wegen seiner Beteiligung an einem bizarren Mordkomplott gegen den saudiarabischen Botschafter in den USA ist ein US-Iraner am Donnerstag zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 58-jährige Manssor Arbabsiar hatte sich im Oktober vor einem Bundesgericht in New York schuldig bekannt. Nun verhängte Richter John Keenan gegen Arbabsiar die Höchststrafe. Das Verhalten des Angeklagten "kann nicht toleriert werden", sagte Keenan.

Arbabsiar war Ende September 2011 am New Yorker Flughafen John F. Kennedy festgenommen und einen Monat später angeklagt worden. Die US-Justiz ermittelt ebenfalls gegen seinen mutmaßlichen Komplizen Gholam Shakuri, der flüchtig ist. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern vor, einen Bombenanschlag auf den saudiarabischen Botschafter Adel al-Jubeir in einem beliebten Restaurant in Washington geplant zu haben.

Das mutmaßliche Komplott flog auf, weil Arbabsiar den Mordauftrag an ein vermeintliches Mitglied einer mexikanischen Drogenbande vergeben wollte. Der Mexikaner war jedoch als Informant für die US-Drogenfahndungsbehörde DEA tätig. Shakuri, Mitglied der Al-Quds-Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, soll den Plan mit dem Wissen anderer hochrangiger iranischer Vertreter gesteuert und finanziert haben.

Der Fall hatte die wegen des iranischen Atomprogramms angespannten Beziehungen zwischen Washington und Teheran weiter verschlechtert. Die Regierung in Teheran bestritt vehement, in die Affäre verwickelt zu sein. Arbabsiar erklärte in seinem Schuldeingeständnis aber, dass seine Mitverschwörer Angehörige des iranischen Militärs gewesen seien.

Die Verteidigung hatte beantragt, den Angeklagten wegen psychischer Probleme nur zu zehn Jahren Gefängnis zu verurteilen. Das Gericht lehnte dies aber ab. Der New Yorker Bundesstaatsanwalt Preet Bharara begrüßte das Strafmaß. Er erklärte, Arbabsiar sei an einem "ruchlosen internationalen Komplott" beteiligt gewesen und habe bei den Anschlagsplanungen auch den Tod von unschuldigen Passanten in Kauf genommen.

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