Vermeintlicher Eindringling:

US-Polizistin nach Schüssen entlassen

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Weiße Polizistin in Texas irrte sich angeblich in der Wohnung: Dann erschoss sie unbewaffneten schwarzen Mann. 

Eine weiße Polizistin, die einen unbewaffneten schwarzen Mann in dessen Wohnung erschossen hat, ist am Montag entlassen worden.

Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass Amber G. sich bei ihrer Festnahme wegen Totschlags ungebührlich verhalten habe, erklärte die Polizei in Dallas. "G. wurde wegen ihrer Taten gekündigt", hieß es weiter. Der Vorfall ereignete sich Anfang September nach Dienstende der Polizistin.

Noch in Uniform, ging sie nach Polizeiangaben aus Versehen in das Apartment von Botham Shem Jean in einer gehobenen Wohnanlage nahe Dallas' Zentrum. Nachdem die Polizistin Jean erschossen hatte, rief sie den Rettungsdienst und erzählte den Helfern, sie habe gedacht, es habe sich um ihre eigene Wohnung gehandelt.

Laut der Zeitung "Dallas Morning News" irrte G. sich in der Etage und steuerte die Wohnung direkt über ihrer eigenen an. Die Tür sei unverschlossen gewesen und die Lichter aus. Als G. einen Menschen in der Dunkelheit gesehen habe, habe sie ihre Waffe gezogen und das Feuer eröffnet, weil sie von einem Einbrecher ausgegangen sei, berichtete die Zeitung.

Wenige Tage nach der Tat wurde die Polizistin festgenommen. Der 26-jährige Jean war aus dem kleinen karibischen Inselstaat St. Lucia in die USA eingewandert.

Er war Absolvent einer privaten christlichen Hochschule im US-Staat Arkansas und arbeitete für das Unternehmen PricewaterhouseCoopers in Dallas.

Die Anwälte seiner Familie nannten die Entlassung als "ersten Sieg". Die Familie fordere eine "echte Mordermittlung" gegen G. Nach Angaben der Polizei kann die 30-Jährige Einspruch gegen ihre Entlassung erheben.

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