D-Day-Gedenkfeiern

Ukraine: Putin fordert sofortige Waffenruhe

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Russischer Präsident: Verhandlungen erst nach Waffenstillstand im Osten.

Kremlchef Wladimir Putin hat nach einem Treffen mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko ein Ende des Militäreinsatzes in der Ostukraine gefordert. "Diese Operation sollte sofort beendet werden. Es sollte umgehend eine Waffenruhe eintreten", sagte Putin am Freitag laut der Agentur Interfax im französischen Deauville. Erst dann könne ein Verhandlungsprozess beginnen.

"Die Verhandlungspartner in diesem Fall sollten aber nicht Russland und die Ukraine sein, weil Russland nicht an dem Konflikt beteiligt ist, sondern die Anhänger einer Föderalisierung im Osten", sagte Putin. Das habe er auch seinen Gesprächspartnern am Rande der Feiern zum 70. Jahrestag der Truppenlandung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg in der Normandie gesagt.



Putin hatte unter anderem auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama getroffen. Die Gespräche, darunter zwei mit Obama, lobte der russische Präsident als "nützlich". Über Poroschenko äußerte er sich positiv. "Er gefällt mir", sagte der frühere KGB-Offizier über den Oligarchen, der an diesem Samstag seinen Amtseid ablegen will. Poroschenkos Anhänger, die erbitterte Putin-Gegner sind, dürften das Lob des Kremlchefs über den Oligarchen weniger gern hören.

Zugleich warnte Putin die Ukraine erneut davor, mit der EU das geplante Assoziierungsabkommen über eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit abzuschließen. "Das wird eine schwierige Herausforderung für die Ukraine", sagte Putin. Die Waren der Ukraine seien nicht konkurrenzfähig. Der Kremlchef betonte, dass Russland in diesem Fall Schritte zum Schutz seiner Wirtschaft einleiten werde. Das habe er auch der deutschen Kanzlerin Merkel und EU-Vertretern erklärt.

Zu den Gasverhandlungen zwischen dem russischen Energieriesen Gazprom und dem staatlichen ukrainischen Naftogaz-Konzern sagte Putin im russischen Fernsehen: "Nein, ich habe nicht mit Poroschenko über Gaspreise gesprochen. Aber ich weiß, dass Gazprom und sein ukrainisches Pendant nah an einem endgültigen Deal sind." Poroschenko begrüßte seinerseits die Aufnahme eines Dialogs mit Putin und sagte im ukrainischen Fernsehen, es gebe "gute Chancen", dass er zu einer Lösung der Krise führen werde. Zugleich sagte er, Putins Reaktion auf die Frage der Krim sei "nicht angenehm" gewesen.






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