Hafenstadt unter Beschuss

Ukraine: Raketen-Angriff auf Mariupol

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Prorussische Separatisten starten Offensive - Rauch über Vorort.

Nach der Ankündigung einer Offensive zur Eroberung der Hafenstadt Mariupol durch die prorussischen Rebellen in der Ostukraine wächst der internationale Druck auf Russland. EU, USA und NATO forderten Moskau am Samstag eindringlich auf, die Separatisten nicht zu unterstützen. Diese bestritten die Verantwortung für einen Raketenangriff auf die Stadt, bei dem am Samstag rund 30 Zivilisten starben.

Zuvor hatte Separatistenführer Alexander Sachartschenko die Offensive auf die Hafenstadt verkündet. Zum Raketenangriff äußerte sich Sachartschenko erst Stunden später. Dabei bestritt er eine Verantwortung für den Angriff und sagte, die Offensive habe noch nicht begonnen. Seine Streitkräfte sparten sich noch "ihre Kraft" und hätten noch "keine aktiven Operationen in Mariupol vorgenommen". Eine mögliche Einnahme der strategisch wichtigen Hafenstadt nannte Sachartschenko "den bestmöglichen Tribut für all unsere Toten".

Bei dem Raketenangriff wurden nach Angaben der Kiew-treuen Stadtbehörden von Mariupol mindestens 30 Menschen getötet und 97 weitere verletzt. Demnach schlugen die Langstreckenraketen in einem dicht besiedelten Wohnviertel ein - einmal am frühen Morgen und dann noch einmal am frühen Nachmittag.

OSZE: Rakete aus von Rebellen kontrolliertem Gebiet
Nach Erkenntnissen der OSZE wurden die Raketen vom Typ Grad und vom Typ Uragan aber von Gebieten in der Ostukraine gestartet, die von prorussischen Separatisten kontrolliert werden. Eine Untersuchung der Krater habe gezeigt, dass die Einschläge von Raketen stammten, die aus dem Osten und dem Nordosten von Mariupol abgefeuert worden seien, berichtete die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa am Samstagabend.

Die Geschoße seien in 400 Meter Entfernung von einer Straßensperre der ukrainischen Armee gelandet. Die OSZE verurteilte den "schändlichen" Raketenangriff auf das Wohngebiet, bei dem auch Frauen, Kinder und ältere Menschen getötet worden seien.


 




 

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