Ukraine

Timoschenko will Präsidentin werden

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Russland hat 30.000 Soldaten an der russischen Grenze stationiert.

Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko tritt bei der Präsidentenwahl am 25. Mai an. "Ich habe vor, für den Präsidentenposten zu kandidieren", sagte die 53-Jährige. Sie wolle sich am 29. März auf einem Kongress ihrer Vaterlandspartei (Batkiwschtschina) von den Delegierten bestätigen lassen, sagte die Ex-Ministerpräsidentin. Die Wahl ist für den 25. Mai angesetzt.

Bisher hatte sich die 53-Jährige nicht selbst zu einer Bewerbung geäußert. In Umfragen liegt sie gleichauf mit Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko auf Rang zwei, aber abgeschlagen hinter dem Milliardär Pjotr Poroschenko. 2010 hatte Timoschenko die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen ihren mittlerweile gestürzten Erzrivalen Viktor Janukowitsch verloren.

Janukowitsch entließ Timoschenko nach nicht einmal einem Dreivierteljahr. Kurz darauf wurde Timoschenko wegen des Gasabkommens mit Russland inhaftiert. Im Zuge des Umsturzes wurde die umstrittene Politikerin nach Jahren aus der Haft entlassen und vor kurzem wegen eines Rückenleidens in Berlin medizinisch behandelt worden.

Jagd auf schöne Staatsanwältin
Die schöne Staatsanwältin Natalia Poklonskaya wurde mit einer Pressekonferenz zur Krim-Annexion zum Internet-Star. Vor allem in Japan wird sie wegen ihrer Augen als Manga-Heldin verehrt. Doch jetzt droht ihr Ungemach, denn die ukrainische Regierung hat sie zur Fahndung ausgeschrieben. Ihr drohen wegen Hochverrat zehn Jahre Haft.

30.000 russische Soldaten an Grenze zur Ukraine
Unterdessen treibt Russland den Truppenaufbau an der Grenze zur Ukraine westlichen Sicherheitskreisen zufolge weiter voran. Es werde davon ausgegangen, dass mehr als 30.000 russische Soldaten dorthin verlegt worden seien, verlautete am Mittwoch aus europäischen und US-Sicherheitskreisen. In der vergangenen Woche lag die Zahl Medienberichten zufolge noch bei 20.000.

Unter den an die Ostgrenze der Ukraine verlegten Truppen seien Spezialeinheiten und Milizen mit Uniformen ohne Hoheitsabzeichen, verlautete aus den Kreisen. Auch die Einheiten, die die Kontrolle über die ukrainische Halbinsel Krim übernommen hatten, waren nicht eindeutig als russische Soldaten zu erkennen. Die Eingliederung der Halbinsel in die russische Föderation hat im Westen Befürchtungen ausgelöst, dass Russland auch in der Ost-Ukraine intervenieren könnte. Wie auch auf der Krim gibt es dort einen großen russischstämmigen Bevölkerungsanteil.

In US-Regierungskreisen hieß es, es sei unklar, welches Ziel der russische Präsident Wladimir Putin mit der Truppenverlegung an die Grenze verfolge. Eine Militäraktion könne allerdings nicht ausgeschlossen werden. Die EU-Staaten haben für den Fall einer russischen Invasion in der Ukraine eine scharfe Reaktion angekündigt.

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