Fragestunde

Whistleblower Snowden befragte Putin im TV

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Ex-Geheimdienstmitarbeiter überraschend zu TV-Sendung zugeschaltet.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden und der russische Präsident Wladimir Putin haben bei einer Fernsehshow über die weltweite Massenausspähung der USA gefachsimpelt. Er habe ja auch eine Beziehung zur Agententätigkeit gehabt, deshalb sprächen beide doch die gleiche Sprache, sagte der Ex-Geheimdienstchef Putin am Donnerstag.

Video-Zuschaltung
"Gibt es in Russland auch eine solche Massenausspähung?", fragte Snowden in einer Video-Zuschaltung in Putins TV-Sendung "Direkter Draht". "Natürlich erlauben wir uns nicht solche massenhaften Ausmaße, solch ein unkontrolliertes Ausmaß", sagte Putin. Er hoffe auch, dass es dazu nicht kommen werde.

"Ja, wir haben nicht die technischen Mittel und nicht das Geld wie in den Vereinigten Staaten", sagte Putin. Er behauptete auch, dass dies in Russland so nicht möglich sei, weil die Geheimdienste sich "unter strenger Kontrolle der Regierung und der Gesellschaft" befänden und ihre Aktivitäten gesetzlich geregelt seien.

Russische Menschenrechtsaktivisten beklagen, dass unter Putin die Vollmachten der Geheimdienste in den vergangenen Jahren systematisch ausgeweitet worden seien und die Dienste außerhalb des Rechts agierten. Russland hatte dem von den USA gesuchten Snowden im vergangenen Jahr Asyl gewährt. Der US-Amerikaner lebt an einem geheimen Ort in Moskau.

Knapp 2,5 Millionen Fragen eingereicht
Per Telefon, Internet und SMS haben Zuschauer und Zuhörer rund 2,5 Millionen Fragen zum "direkten Draht" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eingereicht. Übertragen wurde die stundenlange Livesendung auf mehreren staatlichen Fernseh- und Radiokanälen.

Das größte Interesse bei Putins zwölfter "Fernsehsprechstunde" zog dabei die Lage in der Ukraine auf sich. Es gebe etliche Anrufe zur Situation im krisengeschüttelten Nachbarland, sagte eine Reporterin am Donnerstag - "sogar aus der Ukraine selbst". Lesen Sie hier alles über Putins Geständnis , dass russische Truppen während des Krim-Referendums auf der ukrainischen Halbinsel waren.

 

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