"Dow Jones" minus 545 Punkte

Wieder wilde Talfahrt an der Wall Street

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Wegen dem Anziehen der Zinsschraube stoßen Anleger Aktien ab: An der Wall Street herrscht Nervenflattern.

Wilde Achterbahnfahrt an der Wall Street: Nach dem schlimmsten Börsengemetzel an den New Yorker Börsen seit acht Monaten am Mittwoch – der „Dow Jones“ rasselte 818 Punkte nach unten – sorgte am „Day After“ extreme Volatilität für Nervenflattern am Handelsparkett. 

Der „Dow“ startete mit neuerlichen, deutlichen Verlusten in den Handelstag, der Index schoss dann jedoch kurzfristig nach oben ins Plus, um gleich wieder in den tiefroten Bereich abzurutschen. Nach 15 Uhr lag das Minus bei mehr als 600 Punkten, dann zeigte die Kurve wieder nach oben.

Am Ende wurde ein Verlust von 548 Punkten verbucht. 

Ähnlich wild war der Ritt an der Tech-Börse Nasdaq und dem breiteren S&P-500-Index. Dabei hatte es zum Start des turbulenten Handelstages durchaus positive Nachrichten gegeben: Der Konsumentenpreisindex stieg nur um 0,1 Prozent (erwartet wurden 0,2 Prozent), ein Zeichen, dass die Inflationsgefahr im Griff scheint. Auch fielen die Renditen bei Treasury-Anleihen von den zuletzt höchsten Werten seit vielen Tagen: Investoren waren zuletzt aus dem Aktienmarkt geflüchtet und hatten das Geld in Anleihen geschaufelt. 

Klar ist: An der Wall Street beginnt offenbar ein strategischer Rückzug, nachdem die Ära des billigen Geldes durch die sukzessive Anhebung der Zinsen durch die „Fed“ zu Ende geht, sagte Mark McCormick, US-Chefstratege bei TD Securities, zum Business Insider. 

US-Präsident Donald Trump, der den boomenden Aktienmarkt zum Politikum machte, wütet nun gegen seinen eigenen Fed-Chef Jerome Powell: Der hätte wegen der umnotwendigen Zinserhöhungen, wie Trump meint, den Verstand verloren.

Trump will offenbar starkes Wirtschaftswachstum um jeden Preis, er rüstet zum Wiederwahlkampf 2020: Eine Überhitzung der US-Ökonomie würde er dabei ein Kauf nehmen. 

Nur: Die Fed agiert unabhängig vom politischen Kalkül des Weißen Hauses.   

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