Guttenberg ist zurück

'Wir dürfen unsere Kultur nicht weichkochen'

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Der ehemalige Verteidigungsminister hielt eine offensive Comeback-Rede

Der frühere deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat eine Reihe von Wahlkampfauftritten durch Bayern am Mittwochabend in Kulmbach begonnen. In der mit 1.100 Menschen gefüllten Stadthalle lobte Guttenberg Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und griff die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz scharf an. Seine eigene Plagiatsaffäre hält er für überwunden.

Guttenberg sagte, Deutschland sei "bei meiner ehemaligen Chefin" in den besten Händen. Merkel gehe an die außenpolitischen Probleme heran, wie er es von keinem anderen Politiker kenne. Dass Schulz die Kanzlerin abgehoben genannt hat, sei lächerlich.

Leitkultur und Integration
Bei seiner Rede ging Guttenberg auch auf die Themen Flüchtlinge und Integration ein. „Wir dürfen nicht weichkochen, was unsere gewachsene Kultur ist. Bei Integration ist es an jenen, die in unser Land kommen, unsere Kultur und unsere Werte, unser Recht zu akzeptieren. Das sollte sich von selbst verstehen.“  Das Thema „Leitkultur“ müsse weiter offensiv vorgetragen werden. „Es ist an uns, unsere Kultur zu leben und zu bestimmen, sie offensiv nach außen zu tragen und sie nicht vorauseilend aufzugeben, um irgendwem einen Gefallen zu tun“, so Guttenberg.

Der ehemalige Verteidigungsminister spricht dann auch von einer Bringschuld der Migranten. „Wenn andere zu uns kommen, dann können wir erbitten, unsere Verhaltensweisen anzunehmen.“ Dazu gehöre es auch, einer Frau die Hand zu geben oder in der Öffentlichkeit ohne Burka oder Nikab aufzutreten.

Der 2011 wegen einer Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit zurückgetretene Guttenberg lebt inzwischen mit seiner Familie in den USA. Bis zur Bundestagswahl macht er in Bayern mehrere Wahlkampfauftritte. Zu seiner Plagiatsaffäre sagte er: "Ich habe, glaube ich, alle Konsequenzen gezogen und getragen." Nach langer Zeit dürfe er auch für sich sagen: "Jetzt ist auch mal irgendwann gut."

In seine Rede äußerte sich Guttenberg zunächst nicht zu einem möglichen Comeback. Darüber wird seit Längerem spekuliert, bisher hat Guttenberg das abgelehnt.

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