Gerüchte

Wird Schönborn Ratzinger-Nachfolger?

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Der österreichische Kardinal wird als Papabile gehandelt.

Nach dem überraschenden Rücktritt von Papst Benedikt XVI schießen die Spekulationen bereits aus dem Boden: Sind wir bald Papst? Denn Kardinal Christoph Schönborn gilt als Papabile (Anm.: Kardinäle mit guten Chancen bei der nächsten Papstwahl). Die Wettquote für Schönborn liegt bei 25 zu 1.

Kardinal Schönborn nimmt Stellung zum Rücktritt:

Bei der Wahl eines neuen Papst geht es nicht nur um das Amt an sich, sondern auch um die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche. Wird ein neuer Pontifex die Kirche etwa liberalisieren oder setzt er ganz andere, neue Schwerpunkte in der Kirchenpolitik.

Die Bilder vom Papst-Rücktritt

Als chancenreicher Kandidat gilt dabei nach Meinung vieler Experten  Kardinal Christoph Schönborn. Der 67-jährige Erzbischof von Wien gilt als Schüler Benedikt XVI, der aber als Galionsfigur einer Neuausrichtung der Kirche fungieren könnte. Schönborn würdigte den Rücktritt seines Lehrmeisters als "ganz außergewöhnlicher Schritt", der "höchsten Respekt und Hochachtung verdient". Er habe Verständnis für die Entscheidung des Papstes, wiewohl ihn dieser Schritt auch "schmerzlich berührt", so ein sichtlich bewegter und zugleich überraschter Wiener Erzbischof.

Ob Schönborn tatsächlich gewählt wird, steht derzeit noch in den Sternen, aber eine wichtige Rolle beim nächsten Konklave scheint Schönborn gewiss.

Papst-Rücktritt: Die Nachfolgekandidaten 1/8
Christoph Schönborn (67)
Der Wiener Erzbischof hat nach den Skandalen um Kardinal Hans Hermann Groer und Bischof Kurt Krenn den Ruf eines Krisenmanagers, gilt aber auch als versöhnlicher und Dialog-fähiger Pragmatiker. Nach dem Rücktritt des in einen Kindersex-Skandal verwickelten Groer wurde er 1995 dessen Nachfolger. Machte sich als Redakteur für den Katechismus der Katholischen Kirche weltweit einen Namen. Seine liberalen Aussagen zum Thema Homosexualität haben in der Kirche für Debatten gesorgt.

Laut Buchmachern zeichnet sich ein enges Rennen zwischen dem nigerianischen Kardinal Francis Arinze, dem Ghanaer Peter Turkson und dem Kanadier Marc Ouellet ab. Von den italienischen geistlichen Würdenträgern hat Erzbischof Angelo Scola nach Angaben der Buchmacher gute Chancen, gefolgt von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, dem Zweithöchsten in der katholischen Kirchenhierarchie. Wetten werden auch über den Namen des nächsten Papstes abgeschlossen: Besonders gute Chancen haben demnach Peter, Pius, Johannes Paul und - Benedikt.

Nächste Seite: Die Stellungnahme von Schönborn zum Rücktritt:

Die Rücktrittserklärung von Papst Benedikt XVI. sei ein "ganz außergewöhnlicher Schritt", der "höchsten Respekt und Hochachtung verdient". Das hat Kardinal Christoph Schönborn am Montag in einer ersten Stellungnahme gegenüber "Kathpress". betont. Er habe Verständnis für die Entscheidung des Papstes, wiewohl ihn dieser Schritt auch "schmerzlich berührt", so ein sichtlich bewegter und zugleich überraschter Wiener Erzbischof.

Die "Bürde des Papstamtes" sei enorm, erläuterte Schönborn. Das Arbeitspensum - bestehend aus öffentlichen Terminen, Schreibtischarbeit, Entscheidungen und Beratungen - verlange dem fast 86-jährigen Papst unglaublich viel ab.

Der Papst sei freilich bis heute "geistig völlig auf der Höhe seines Amtes", betonte Schönborn. Benedikt XVI. nehme seine Aufgaben "mit einer bewundernswerten geistigen und geistlichen Klarheit und Tiefe" wahr. Das wisse jeder, der etwa seine Predigten und Ansprachen hört, so Schönborn.

Zugleich sei aber immer deutlicher geworden, dass die körperlichen Kräfte des Papstes schwinden würden. Er selbst habe dies in seiner Verzichtserklärung so großartig angeführt: Um das "Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden", sei "sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig". Er müsse nun sein "Unvermögen" erkennen, den ihm anvertrauten Dienst "weiter gut auszuführen", zitierte Schönborn den Papst. Nachsatz des Kardinals: "Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen."

Sorgen um die katholische Kirche brauche sich freilich niemand zu machen, zeigte sich Schönborn überzeugt. Es werde ein Konklave einberufen, das nach bewährten Regeln stattfinden wird. Im Übrigen sei es "Jesus Christus selbst, der die Kirche leitet". Er sei der oberste Hirte der Kirche: "Er hat sie in 2.000 Jahren durch alle Stürme geführt und wird sie auch weiterhin führen."
 

Das ist Papst Benedikt XVI

In Birmingham am 19. September 2010.

Im Meazza-Stadion von Mailand am 2. Juni 2012.

Bei einer Zeremonie am 2. Februar 2013.

Am 6. Februar 2013.

Winkend im Vatikan am 19. April 2005.

27. Jänner 2013.

Österreich-Besuch.

19. April 2005.

Mit Spaniens König Juan Carlos I am 21. August 2011.

Der Papst im Weißen Haus.

Mit Italiens Mario Monti am 27. August 2012.

Besuch in Leon, Mexiko, am 25. März 2012.

28. April 2009.

Der Papst im Weißen Haus.

Der Papst mit dem US-Präsidenten Barack Obama.

Der Papst beim Lesen der Zeitung in seiner Sommer-Residenz (26. Juli 2010).

In London am 18. September 2010.

Am 8. Februar 2013

13. Mai 2009, Papst Benedikt XVI verlässt Bethlehem.

Am 9. April 2009.

In Notre Dame am 12. September 2008.

14. Mai 2009. Besuch in Israel.

Am 24. April 2005.

In Rom am 8. Dezember 2011.

Beim Romano Maggiore Seminar in Rom am 8. Februar 2013.

In Rom am 8. Februar 2013.

Am 17. Oktober 2005 im Vatikan.

In Warschau, Polen, am 25. Mai 2006.

Bei der Verleihung der Papst-Würde am 19. April 2005.

Bei der Verleihung der Papst-Würde am 19. April 2005.

Bei der Verleihung der Papst-Würde am 19. April 2005.

Am 24. Dezember 2012.

Beim Wien-Besuch am 7. September 2007.

Bundespräsident Heinz Fischer geleitet den Papst. Beuch in der Wiener Hofburg vom 7. September 2007.

28. Dezember 2005, der Papst winkt vom Vatikan aus.

Aufgenommen am 12. September 2006 in Regensburg.

In Regensburg, Deutschland, am 12. September 2006.

Besuch in der Türkei am 29. November 2006.

Bild vom 9. April 2005.

Der neue Papst: Benedikt XVI. Foto vom 9. April 2005.

Am 25. Jänner 2013.

Winkend bei Verlassen des St. Peters Domes.

Am Weihnachtsabend 2012.

Der Papst in Havanna, Kuba, am 28. März 2012.

Gemeinsam mit Bundespräsident Heinz Fischer.

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