Video aufgetaucht: So floh Mubarak aus Kairo

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Der gestürzte Despot wurde mit dem Hubschrauber nach Scharm el Scheikh geflogen.

18 Tage lang dauerten die Proteste gegen Hosni Mubarak an. Mit aller Macht klammerte sich der Despot an die Macht. Doch der Druck der Straße war am Schluss zu groß: Vergangenen Freitag trat Mubarak schließlich  zurück. Jetzt ist ein Video aufgetaucht, welches seine Flucht aus Kairo zeigt. In einer gepanzerten Limousine wurde er zu einem Hubschrauber gebracht; dieser flog ihn dann in seine Luxus-Villa nach Scharm el sheikh.

Sehen Sie hier das spektakuläre Video:

 

365 Tote
Bei den Demonstrationen sind nach vorläufigen Regierungsangaben 365 Menschen getötet worden. 5.500 weitere Menschen seien während der 18-tägigen Proteste verletzt worden, teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Mittwoch l in Kairo mit. Die Zahl der Opfer könnte demnach aber noch steigen, da noch nicht von allen Stellen Angaben vorlägen.

So floh Mubarak



Die Proteste in Ägypten hatten am 25. Jänner begonnen und am 11. Februar zum Rücktritt Mubaraks geführt. UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hatte schon am 1. Februar unter Berufung auf unbestätigte Angaben von 300 Toten seit dem Beginn der Demonstrationen gesprochen.

Gestürzter Diktator schwer krank
Die sich seit Tagen um den gestürzten ägyptischen Ex-Präsidenten Hosni Mubarak und seinen schlechten Gesundheitszustand rankenden Gerüchte erreichen nun auch Österreich: Die arabische Internet-Zeitung "Youm7" berichtet, dass der 82-jährige  unter "starker Erschöpfung und Bluthochdruck" leide und vor allem in psychisch schlechtem Zustand sei. Dem Bericht zfolge werde erwogen, in das Wiener Rudolfinerhaus, einem Privatspital mit gutem Ruf im Mittleren Osten, einzuziehen. Weder in dem Spital noch im Außenministerium weiß man allerdings etwas von solchen Plänen bzw. will sie nicht bestätigen.

Villa im Luxus-Badeort
Derzeit hält sich der alte Pharao in seiner Luxus-Villa in Scharm el Sheikh auf.  Fassungslos hatte Mubarak in seinen letzten Tagen in seinem Palast in Kairo die Live-Reportagen des TV-Senders Al-Jazeera vom Tahrir-Platz angesehen. Er sah Ägypter, die eine Mubarak-Puppe an einer Ampel aufknüpften. In ihren Händen hielten sie Zettel mit der Aufschrift "Verschwinde!". Als ein Vertrauter versucht, Mubarak mit dem Satz "Herr Präsident, die von Al-Jazeera übertreiben mal wieder sehr" zu beschwichtigen, gibt dieser nach den Schilderungen barsch zurück: "Hört endlich auf, mich zu belügen!".

Vor zwei Tagen noch wurde ein ehemaliger Mitarbeiter aus dem Umfeld des militärischen Oberkommandos zitiert: "Er hat die Menschen in seiner Umgebung gebeten, ihn in seinem Land sterben zu lassen. Ich glaube, es nur noch eine Frage der Zeit." Immer wieder wurde spekuliert, ob sich Mubarak im Ausland behandeln lässt. Vor zwei Wochen noch kursierten Gerüchte, denen zufolge eine Klinik im Schwarzwald vom Mubarak-Clan ausgesucht worden sei. Dort hatte er sich letztes Jahr im März an der Gallenblase operieren lassen. Ob er jetzt wirklich nach Wien zur Behandlung kommt, wird sich zeigen.
 

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