Letzter Wille

Osama Bin Laden: Sein Testament

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"Frauen sollen nicht heiraten", "Kinder sollen nicht zur Al-Kaida", ...

Die Villa des Terrorfürsten Osama bin Laden entpuppt sich als Goldschatz für den US-Geheimdienst: Zehn Festplatten, fünf Computer, Dutzende Speichermedien sind die stolze Ausbeute in Abbottabad.

Unter den Dutzenden Geheiminformationen über das Netz von Al-Kaida befindet sich auch ein mysteriöses Testament von Osama bin Laden. Vier Seiten lang, angeblich auf einem Computer getippt, aber handschriftlich vom Terrorteufel unterschrieben. Zum ersten Mal tauchte das Faksimile gestern in der kuwaitischen Zeitung Al-Anbaa auf.

Eines geht klar aus dem Dokument hervor: Bin Laden wusste, mit dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September hat er sein Todesurteil unterschrieben. Offenbar rechnete er nicht mehr damit, lange zu leben. Er entwarf seinen Letzten Willen bereits am 14. Dezember 2001, also drei Monate nach 9/11, und überarbeitete ihn im Laufe der folgenden Jahre immer wieder.

Osama verteidigt im Testament seinen Kampf
Über die Echtheit des Dokuments ist ein heftiger Streit entbrannt. Viele sprechen von einer Fälschung. Die Begründung: Die Diktion würde der Osama bin Ladens nicht entsprechen.

Die arabischen Zeitungen zitieren aus dem Testament Folgendes: Seitenlang verteidigt er seinen blutigen Kampf gegen den ungläubigen Westen und zählt die lange Liste seiner Untaten auf.

Und Osama war sich ­sicher, dass er aus den eigenen Reihen verraten werden würde.

Seine jüngste Frau warf sich mutig den Seals entgegen
Aber das Vermächtnis des gefährlichsten Terroristen der Welt beinhaltet auch ganz persönliche Botschaften an seine Familie. So bedankt er sich bei seinen Frauen, rät ihnen, nicht mehr zu heiraten, und entschuldigt sich bei seinen Kindern, dass er ihnen kein guter Vater sein konnte.

Wie treu seine Frauen zu ihm hielten, zeigt das Schicksal seiner jüngsten Frau Amal Ahmed Abdul Fatah (29), die ein Geschenk ihres Vaters an Osama bin Laden und die letzte Gefährtin an seiner Seite war. Ihr hatte Bin Laden bedingungslos vertraut. Zu Recht: Amal wollte den Tod ihres Mannes verhindern und stürzte sich todesmutig den Navy Seals entgegen. Dabei wurde sie nicht, wie anfangs behauptet, getötet, sondern am Bein getroffen.

Was im Testament steht, lesen Sie auf der nächsten Seite >>

 

Das steht im Testament:

Auf vier mit dem Computer geschriebenen Seiten legte der Al-Kaida-Chef seinen Letzten Willen offen. Unterschrieben ist das Dokument mit Abu Abdullah Osama Mohammed bin Laden.

Bin Laden preist darin den Islam und den Propheten, rechtfertigt seinen "Heiligen Krieg" gegen Israel und die "amerikanischen Kreuzritter" und attackiert seine vom rechten Weg abgekommenen Glaubensgenossen. Aber er richtet auch persönliche Worte an seine Familie. Die kuwaitische Zeitung 
Al-Anbaa zitiert online ­daraus:

Die Botschaft an seine Söhne
Osama bin Laden will nicht, dass sich seine 24 Kinder aktiv bei der Al-Kaida engagieren: "Ich rate Euch, nicht an der Basis und auch nicht an der Front von Al-Kaida zu arbeiten." Er bedauert in seinem Testament, als Vater versagt zu haben: "Vergebt mir, dass ich nicht einmal ein Minimum an Zeit wie andere brüderliche Väter mit euch geteilt habe, seit ich mich entschlossen habe, Al-Kaida auf dem Weg zum Dschihad zu leiten", schreibt er und vergleicht sich selbst mit einem Kalifen aus dem 17. Jahrhundert.

Der Befehl an seine Frauen
Osama bin Laden bedankt sich bei seinen vier Ehefrauen, deren jüngste bei dem Angriff schwer verletzt worden war. "Ihr wusstet, dass unser gemeinsamer Weg voller Hindernisse sein wird. Ihr habt ein komfortables Leben aufgegeben und einen bescheidenen Weg mit mir gemeinsam gewählt, ein asketisches Leben", schreibt er. So weit der freundliche Teil – dann erinnert Osama bin Laden seine Frauen an ihre Pflichten als muslimische Witwen: "Denkt nicht daran, Euch nach meinem Tod noch einmal zu verheiraten. Es ist vollkommen ausreichend, Euch um unsere Kinder zu kümmern, Euch für sie aufzuopfern und für sie zu beten."

Kein Wort zu seinem Begräbnis
In Osama bin Ladens Letztem Willen gibt es keine Verfügung zu seiner Beisetzung. Es kann aber ­davon ausgegangen werden, dass er sich kein "Seebegräbnis" gewünscht hatte.

Er glaubte an einen Verräter
In seinem 
Testament prophezeit der Top-Terrorist, dass er einmal von einem Kämpfer aus den eigenen Reihen verraten werden würde.

Mehr zu Osamas Leben in der Festung lesen Sie hier.

Den Live-Ticker zum Nachlesen gibt es auf der nächsten Seite >>

 


22:06 Uhr: Obama besucht Ground Zero
Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden besucht Präsident Obama am Donnerstag den Ort der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York. Am Ground Zero, wo einst die Zwillingstürme des World Trade Center standen, will Obama nach Angaben des Weißen Hauses auch Angehörige der Opfer treffen. Bin Laden gilt als Hauptdrahtzieher der Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon in Washington, bei dem vor bald zehn Jahren etwa 3.000 Menschen starben.

21:42 Uhr: Amnesty fordert Aufklärung
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die USA und Pakistan aufgefordert, Fragen im Zusammenhang mit der Tötung Osama Bin Ladens rasch zu klären. Informationen verlangte Amnesty insbesondere über den Zustand und den Verbleib der Personen, die sich während der Operation ebenfalls im Haus des Terroristenführers im pakistanischen Abbottabad aufgehalten hatten.

21:30 Uhr: Briefing von Obama in Washington
US-Präsident Barack Obama gibt gerade im Weißen Haus eine Pressekonferenz. Mehr Infos dazu in Kürze hier.

20:55 Uhr: Veröffentlichung der Fotos für Obama "nicht nötig"

US-Präsident Barack Obama sei immer gegen eine Veröffentlichung von Fotos des toten Bin Laden gewesen, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf Kreise im Weißen Haus. Obama hält die Veröffentlichung laut dem Bericht für unnötig. Die Verschwörungs-Theoretiker bringe dies nicht zum Verstummen.

20:25 Uhr: Obama: "Zeigen Bin Laden-Fotos nicht"
US-Präsident Barack Obama hat US-Medienberichten zufolge die Veröffentlichung von Fotos der Leiche des getöteten Osama bin Laden abgelehnt. Obama wolle die Aufnahmen, die den Tod des Al-Kaida-Chefs beweisen könnten, nicht freigeben, berichtete am Mittwoch der Fernsehsender CBS auf seiner Internetseite. Obama hatte der CBS-Sendung "60 minutes" zuvor ein Interview gegeben, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll.

20:05 Uhr: Obamas Nachfolger wird Staatsfeind Nummer 1
Den USA sei klar, dass nach Osama bin Ladens Tod ein neuer Mann an die Spitze von Al Kaida treten werde. Osamas Nachfolger werde zum "Staatsfeind Nr. 1 der USA", sagte CIA-Chef Leon Panetta in einem Interview mit dem Time-Magazine.

19:39 Uhr: USA veröffentlichen keine Osama-Fotos
Das Weiße Haus wird nach Informationen des US-Senders CNN keine Fotos des getöteten Terroristenchefs Osama bin Laden veröffentlichen. Das habe die US-Regierung Mittwoch entschieden, berichtete der Sender.


19:23 Uhr: IWF sagt Pakistan-Gespräche aus Terrorangst ab
Aus Furcht vor Anschlägen nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hat der Internationale Währungsfonds (IWF) eine neue Verhandlungsrunde in Pakistan über zusätzliche Hilfskredite abgesagt. Die für nächste Woche geplante Reise einer Delegation nach Islamabad werde wegen Sicherheitsbedenken verschoben, teilte der Internationale Währungsfonds am Mittwoch in Washington mit. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest.

18:58 Uhr: Bin-Laden-Tötung "Akt der nationalen Verteidigung"
 Die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden war aus Sicht der USA ein "Akt der nationalen Selbstverteidigung" und damit gerechtfertigt. Der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA sei ein legitimes militärisches Ziel gewesen, sagte Justizminister Eric Holder am Mittwoch vor dem Rechtsausschuss des Senats. Bei dem Kommandounternehmen am Sonntagabend in Pakistan habe es keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass sich der Islamistenführer habe ergeben wollen.

18:25 Uhr: Obama sah Osama-Tötung doch nicht live
US-Präsident Barack Obama hat die tödlichen Schüsse auf Al-Kaida-Chef Osama bin Laden nach Angaben von CIA-Direktor Leon Panetta nicht live verfolgt. Während der entscheidenden 20 bis 25 Minuten sei die Übertragung von Informationen ins Lagezentrum des Weißen Hauses unterbrochen gewesen, sagte Panetta am Dienstagabend (Ortszeit) dem TV-Sender PBS.

18:10 Uhr: Deutsche Stadt verbietet Demo von Osama-Anhängern

Die deutsche Stadt Frankfurt am Main hat eine Kundgebung verboten, bei der ein "Totengebet" für Terrorchef Osama bin Laden geplant gewesen sein soll. Eine derartige "öffentliche Verhöhnung der Opfer vom 11. September und zahlreicher weiterer Opfer islamistischen Terrors" sei unter keinen Umständen hinzunehmen, sagte der zuständige Stadtrat.

17:40 Uhr: Tochter von Bin Laden bestätigt Zeugenschaft
Laut CNN hat eine Tochter von Osama Bin Laden in einer Vernehmung mit pakistanischen Ermittlern bestätigt, beim Tod ihres Vaters dabei gewesen zu sein. In einer Aussendung gab das pakistanische Außenministerium bekannt, dass die verbliebenen Mitglieder von Bin Ladens Familie in "sicheren Händen" wären und gesetzesgemäß behandelt würden. Manche von ihnen bräuchten medizinische Betreuung und erhielten diese in den bestgeeigneten Einrichtungen. Sie werden später an ihre Herkunftsländer ausgeliefert. Neben dem Terror-Chef kamen bei der Operation "Geronimo" noch vier weitere Menschen ums Leben: Seine Frau, sein Sohn, zwei Brüder und ein unbekannter Mann.

17:10 Uhr: Nachbarn hielten Osama für Drogen-Dealer

Bin Ladens Anwesen in Abbottabad war schwer gesichert von Kameras und Wachpersonal.  Viel drang nicht nach aussen, doch die Familie Bin Laden (Osama lebte dort mit zwei Frauen und drei Kindern) galt in der Nachbarschaft als höflich. Dass es sich um den Kopf der Al-Kaida hielt, wusste man nicht. Viel mehr dachten einige Anrainer, dass neben ihnen ein Drogendealer oder Schmuggler wohne, berichtet die "BILD"-Zeitung unter Berufung auf die britische "Sun".

16:42 Uhr: Weiteres Al-Kaida-Mitglied getötet
Wieder ist ein Schlag gegen die Al-Kaida gelungen. Nach Angaben des russischen Anti-Terror-Komitees ist es Sicherheitskräften gelungen, einen führenden Al-Kaida-Aktivisten in Tschetschenien zu töten. Dieser, Abdullah Kurd, habe als "Gesandter des Terrornetzwerks Al Kaida im Nordkaukasus" die Aktionen ausländischer Rebellen in der Region koordiniert.

16:27 Uhr: Bin Laden hatte Bargeld bei sich
Nach einem Bericht von "Politico" hatte Osama Bin Laden Bargeld in der Höhe von 500 Euro sowie zwei Telefonnummern bei sich. Dies gab CIA-Chef Panetta vor Kongressmitgliedern bekannt. Dies wird als Zeichen gedeutet, dass der Al-Kaida-Chef stets auf eine schnelle Flucht vorbereitet war.

15:50 Uhr: Panetta für Veröffentlichung von Todes-Foto
Geht es nach dem Willen des CIA-Chefs Leon Panetta, so soll ein Foto des toten Terror-Chefs Bin Laden veröffentlicht werden. "Ich denke, wir sollten dem Rest der Welt zeigen, dass wir in der Lage waren, ihn zu stellen und zu töten", sagte er dem Sender NBC. Jedoch liegt die endgültige Entscheidung über eine Freigabe beim Weißen Haus. Dort diskutierten Mitarbeiter von US-Präsident Obama, ob die "grauenvollen" Aufnahmen das Licht der Öffentlichkeit erblicken sollten. Es wäre auch möglich, dass Videomaterial der Kommandoaktion und Bilder von Bin Ladens Seebestattung veröffentlicht werden.

15:35 Uhr: "Totales Mißtrauen" zwischen USA und Pakistan
Bestürzt reagierte Pakistan auf die Aussagen von CIA-Chef Panetta, dass man nicht genug getan hätte, um Osama Bin Laden zu fassen. Es herrsche nun "totales Mißtrauen" zwischen den beiden Ländern. "Entweder sie waren involviert oder inkompetent. Beide Möglichkeiten sind besonders erfreulich.", soll Panetta laut CNN in einem geheimen Briefing zu Pakistan festgestellt haben. Die Reaktion eines pakistanischen Geheimdienst-Beamten: "Was kann Panetta denn noch Schlimmeres sagen? Diese Äußerung ist sehr bedauerlich. Gerade er müsste am Besten wissen, wie viel wir getan haben." Und weiter: "Wir haben alle Informationen mit ihnen [den USA] geteilt, doch sie waren sehr selektiv, wenn sie uns etwas mitteilten. Sie waren abhängig davon, was wir ihnen mitgeteilt haben."

15:07 Uhr: "Wahrer Schatz" in Bin Ladens Versteck gefunden
Im Anwesen von Osama Bin Laden wurde laut dem verantwortlichen Spezialkommando ein "wahrer Schatz" gefunden. Eine große Menge an schriftlichem Material, fünf PCs, zehn Festplatten und mehr als 100 Speichermedien wie USB-Sticks und DVDs konnten sichergestellt werden. "Es ist mehr als wir erwartet haben", sagte ein Geheimdienst-Beamter. Von der "fantastischen Ausbeute" erhoffen sich die Terror-Jäger auch Hinweise auf die Nummer 2 der Al-Kaida, Ayman al-Zawahiri.

14:59 Uhr: Osama dank Waterboarding geschnappt?
Möglicherweise wurde Al-Kaida-Boss Bin Laden dank des Einsatzes eines Folter-Verfahrens entdeckt. Laut Aussagen des CIA-Chefs Panetta im renommierten "Time"-Magazin könnte die Anwendung von Waterboarding (simuliertes Ertrinken) zur Auffindung jenes Kuriers geführt haben, der die USA schließlich zu Bin Ladens Anwesen gelotst hatte.

14:34 Uhr: Das Testament von Osama Bin Laden wurde entdeckt
Nur wenige Monate nach dem Attentat auf das World Trade Center in New York (9. Septeber 2001) hat der Terror-Fürst offenbar sein Testament geschrieben. Darin übermittelte er eine Botschaft an seine Frauen und Kinder. Die brisanten Details lesen Sie hier.

13:53 Uhr: Musharraf joggte nahe Bin Ladens Anwesen
Als Militärkadet war der jetzige pakistanische Staatschef Musharraf in Abbottabad. "Es überrascht mich, dass er sich so nahe an der Militärakademie versteckt hat", sagte er laut einem Bericht von NDTV.com. "In dieser Gegend bin ich oft Laufen gewesen, neun Meilen am Stück. Wahrscheinlich bin ich auch am Haus vorbeigekommen."

13:34 Uhr: Biden: Die Welt ist sicherer geworden

US-Vizepräsident Joe Biden äußerte sich gestern Abend (Ortszeit) zum Tod von Bin Laden: "Es war eine atemberaubende Aktion, und ich glaube das niemand anderes als diese amerikanische Truppe militärischer Krieger in der Lage gewesen wäre, dies zu tun. Die Welt ist nun ein sichererer Ort, nicht nur für das amerikanische Volk, sondern für alle Menschen. (...) Die Opfer des Terrors verbleiben in unseren Gedanken und Gebeten. Doch ich denke, dass wir eine klare Botschaft überbracht haben - es gibt keinen Platz, an dem man sich [vor uns] verstecken kann."



13:22 Uhr: Widersprüchliche Aussagen

Widersprüchliche Aussagen zu den letzten Minuten von Osama bin Laden sorgen für Verwirrung in den USA.  Kurz nachdem der Terror-Führer von einem Navy SEAL-Kommando erschossen wurde, hieß es von Offiziellen, er wäre von Frauen beschützt worden und hätte aktiv am Gefecht teilgenommen. Stunden später wurden diese Aussagen langsam korrigiert. Der Presse-Sekretär des Weißen Hauses, Jay Carney, verlas eine chronologische Schilderung der Ereignissen, die das Verteidigungsministerium herausgegeben hatte. In diesen wurde beschrieben, dass Bin Laden unbewaffnet war und keine menschlichen Schutzschilde hatte.

12:55 Uhr: Pakistanischer Regierungschef: Auch CIA schuld

Der pakistanische Regierungschef Raza Gilani gibt die Schuld an der lange Jahre erfolglosen Suche nach Bin Laden auch dem CIA. Alle Geheimdienste weltweit hätten versagt, meinte er vor Journalsiten in Paris. Pakistan braucht im Kampf gegen den Terror Unterstützung. "Die Sicherheit und der Kampf gegen Terrorismus und Extremismus ist nicht Aufgabe eines einzigen Landes."

12:46 Uhr: Haus angeblich schon seit 2009 bekannt

Pakistan hat die USA nach Angaben des Außenministeriums schon 2009 über das Haus in Abbottabad informiert. Jedoch, so Staatssekretär Bashir, hatte es damals noch "Millionen" andere mutmaßliche Verstecke gegeben.

12:38 Uhr: Wer folgt dem Terror-Fürsten?
Während sich Politiker rund um die Welt erfreut über dei Tötung von Osama bin Laden zeigen, rätseln Experten bereits, wer nun das Ruder in der Terror-Organisation Al-Kaida übernehmen wird. Der pakistanische Armeechef, General Kayani, geht davon aus, dass wohl Ayman al-Zawahiri an die Spitze nachrücken dürfte. Er ist die Nummer 2 auf der Top-Terroristen-Liste des FBI und ein langjähriger Weggefährte von bin Laden. Auf seine Ergreifung sind 25 Millionen Dollar (ca. 16,8 Millionen Euro) ausgesetzt.

12:10 Uhr: Pakistan in Erklärungsnot

"Pakistan muss uns jetzt beweisen, dass sie nicht wussten, wo Bin Laden war", sagte der vorsitzende des "Senate Homeland Security Committe", Joseph Lieberman. Vertreter der pakistanischen Regierung hatten stets bekundet, den Terror-Chef dingfest machen zu wollen, hatten aber immer wieder beteuert, nicht zu wissen wo er sei. Dabei befand sich das Anwesen, in dem Bin Laden lebte, nur einen Steinwurf von der staatlichen Militärakademie in Abbottabad entfernt.

11:45 Uhr: Noch viel zu tun für die USA
30 Köpfe ziert die "Most Wanted Terrorists"-Liste ("die meistgesuchten Terroristen") des FBI, darunter noch einige andere Köpfe aus den Reihen der Al-Kaida. Ganz vorne stand Terror-Fürst Osama bin Laden, dessen Bild nun mit dem Wort "Deceased" ("verstorben") unterlegt ist. Die 29 weiteren Top-Terroristen werden immer noch gejagt.

11:14 Uhr: Radikaler Imam droht Obama
Ein Imam der Al-Aqusa-Moschee droht US-Präsident Obama in einem YouTube-Video. "Du selbst hast befohlen, Moslems zu töten. Dafür wirst du mit Bush junior hängen."

10:46 Uhr: Extremisten trauern
Verschiedene islamistische Gruppierungen betrauern den Tod des Terror-Führers Bin Laden. So ruft etwa die "Front der Verteidiger des Islams" in Indonesien heute zu einem Gottesdienst für den getöteten Al-Kaida-Chef auf. Die Gruppierung ist für zahlreiche Angriffe auf Nachtklubs und ihre offenen Drohungen gegenüber westlichen Besuchern bekannt.

10:20 Uhr: Tochter sah Osama sterben

Laut britischer BBC soll Bin Ladens Tochter (12) den Tod ihres Vaters gesehen haben, als die US Navy Seals ihn erschossen.

10:15 Uhr: Osama-Wurm auf Facebook löst Alarm aus
 Nach dem tödlichen Angriff auf Al-Kaida-Führer Osama bin Laden kriecht ein Computerwurm durch Facebook, der mit der Neugier der Mitglieder in diesem Sozialen Netzwerk spekuliert. Ihnen wird ein Video von der Tötung des Terroristen in Aussicht gestellt, wenn sie einen Link kopieren und in ihrem Web-Browser eingeben. Daraufhin wird die Mitteilung mit dem Link und einer Überschrift wie "Osama Bin Laden EXECUTION video" automatisch an alle Facebook-Kontakte des Nutzers geschickt.

10:09 Uhr: Bush schlägt Obamas Einladung aus
Der ehemalige US-Präsident George W. Bush hat eine Einladung seines Nachfolgers Barack Obama zum gemeinsamen Besuch von Ground Zero in New York ausgeschlagen. "Präsident Bush wird am Donnerstag nicht zugegen sein", so sein Sprecher David Sherzer.

09:11 Uhr: Kritik an Codenamen "Geronimo"
In den USA ist harsche Kritik laut geworden, dass der Tod von Al-Kaida-Führer Osama bin Laden vom Militär durch den Codenamen "Geronimo" bestätigt wurde. Geronimo ist ein hoch geachteter Häuptling der Apachen. Er hatte Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Truppen der USA und Mexikos gekämpft, bis er sich 1886 ergab. Der Kampf machte ihn zu einem der berühmtesten Indianer Nordamerikas

08:05 Uhr: Bin Ladens Versteck abgesperrt
Im pakistanischen Abbottabad hat die Polizei am Mittwoch rings um das Anwesen, in dem Terrorchef Osama bin Laden aufgespürt und getötet wurde, die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Nachdem am Vortag hunderte Menschen zu dem Gelände geströmt waren, sperrte die Polizei das Gebiet am Mittwoch in der Früh für die Öffentlichkeit und für Medienvertreter weitläufig ab.

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Die Anschläge vom 11. September 2001

US-Kommando: Hier wurde Bin Laden getötet

Meistgesuchter Mensch: Das war Osama bin Laden

Osama bin Laden wurde vor 54 Jahren als Sohn von Mohammed bin Laden geboren, einem saudiarabischen Großunternehmer.

Im Haus des gläubigen Baumagnaten gingen hunderte von Moslems ein und aus, darunter wichtige islamische Schriftgelehrte, die den jungen Osama schon damals beeindruckt haben sollen.

Zunächst ging er an die renommierte Universität von Jeddah, um Bauingenieurswissenschaften zu studieren.

Doch ab 1973 wandte er sich islamistischen Gruppen zu und dürfte sich von da an zunehmend radikalisiert haben.

Nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan ging Bin Laden ins Nachbarland Pakistan, wo er mehrere Führer der afghanischen Widerstandsbewegung traf. Dem späteren Präsidenten Burhanuddin Rabbani bot er damals seine Hilfe an.

Der erste große Anschlag, der Bin Laden zur Last gelegt wird, waren die Bombenattentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania, bei denen im August 1998 insgesamt 224 Menschen getötet wurden.

1999 setzte ihn die US-Bundespolizei auf die Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher der Welt.

Auch für den Sprengstoffanschlag auf das US-Kriegsschiff USS Cole vor der Küste Jemens, bei dem im Oktober 2000 17 US-Soldaten getötet wurden, wurde Bin Laden verantwortlich gemacht.

Am 11. September 2001 schließlich starben bei den Terroranschlägen in den USA fast 3000 Menschen. In einem am 9. September 2002 vom katarischen Sender Al Jazeera ausgestrahlten Interview bekannte sich Bin Laden zu den Attentaten.