Die Telefone von mindestens fünf französischen Kabinettsmitgliedern sind mit der Spionagesoftware Pegasus infiziert worden.
Zwei mit dem Fall befasste Vertreter, die nicht namentlich genannt werden wollten, bestätigten der Nachrichtenagentur AFP am Freitag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals Mediapart. Bei einer Untersuchung der Behörde für IT-Sicherheit sei aufgefallen, dass die Telefone 2019 und 2020 mit Pegasus infiziert worden seien, berichtete Mediapart.
Zu den Betroffenen zählen Bildungsminister Jean-Michel Blanquer und Wohnungsstaatssekretärin Emmanuelle Wargon. Auch das Telefon eines Diplomaten im Elysée-Palast sei betroffen gewesen.
Ergebnis ist noch unklar
"Mein Telefon gehört zu denen, die von der Behörde für IT-Sicherheit untersucht wurden", bestätigte Wargon dem Online-Portal der Zeitung "L'Opinion". Sie sei aber noch nicht über das Ergebnis informiert worden und habe inzwischen auch das Telefon gewechselt, fügte sie hinzu.
Pegasus ist eine Spähsoftware des israelischen Unternehmens NSO Group, die unbemerkt auf Daten des Telefons zugreifen und sie versenden kann. Eine im Juli veröffentlichte Recherche von 17 internationalen Medien hatte ergeben, dass mit Hilfe von Pegasus die Telefone von mindestens 180 Journalisten, 600 Politikern und 85 Menschenrechtsaktivisten in verschiedenen Ländern überwacht worden waren. In Frankreich laufen bereits mehrere Ermittlungsverfahren.