Auftritt von EU-Kommissionspräsident Juncker in Wien sorgt wieder für Debatten.
Diesmal geschah es beim Galadiner des Afrika-Gipfels in der Hofburg am Montagabend: Wie Agenturfotos zeigen, musste Jean-Claude Juncker gestützt werden, als er nach dem Essen aufstand. Im Juli war Juncker beim Nato-Gipfel gefilmt worden, als er schwankte – damals sprach sein Sprecher von einem Ischiasanfall (Juncker hatte 1989 einen schweren Autounfall). Und diesmal? „Es war nichts“, sagen Kommissionsmitarbeiter, man habe dem 64-Jährigen aus Höflichkeit aufgeholfen – dann sei er normal allein weggegangen.
Bester Laune klatscht er mit Kroatiens Premier Andrej Plenkovic ab.
Wasser auf die Mühlen jener, die dem EU-Urgestein ein Alkoholproblem attestieren. „Bis zum Mittagessen war er wie eine Gazelle unterwegs“, so FPÖ-EU-Mandatar Harald Vilimsky – die Rechten forderten schon lange Junckers Rücktritt. Als „Torkel-Juncker“ machte man ihn dort gerne herunter.
Junckers skurrile Auftritte sind legendär und befeuern die Debatte: Mal knutscht er Kanzler Kurz ab, dann begrüßt er Ungarns Viktor Orbán mit „Diktator“. Und am EU-Gipfel vergangene Woche zerwuschelt er einer Mitarbeiterin die Haare. Auch Küsse auf so manche Glatze von EU-Kollegen wurden abgelichtet. Der Mann ist eben flexibel ...
FP-Vilimsky: "Nicht fit für seinen Job"
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den jüngsten Fotos?
Harald Vilimsky: Er ist Gast gewesen – deshalb bin ich höflich. Jeder kann sehen, dass er nicht fit ist. Egal, ob es der Rücken ist oder etwas anderes. Ich sage nur: Bis zum Mittagessen war er wie eine Gazelle unterwegs.
ÖSTERREICH: Sie fordern wieder den Rücktritt?
Vilimsky: Merkel ist schon weg, der Stern von Macron verblasst rapide – das gilt auch für Juncker.