Die beiden Spitzenkandidaten sind gegen EU-Erweiterung in den kommenden Jahren.
Der europäische Spitzenkandidat der Konservativen, Jean-Claude Juncker, und sein sozialdemokratischer Konkurrent Martin Schulz (SPD), haben die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten in die Europäische Union in den kommenden Jahren abgelehnt.
"In den nächsten fünf Jahren wird weder die Ukraine noch ein anderes europäisches Land der EU beitreten können", sagte Juncker am Donnerstagabend in einem vom ORF und ZDF übertragenen TV-Duell mit Schulz. "Es wird in den nächsten fünf Jahren kein 29. Mitgliedsland der Europäischen Union geben", fügte der Luxemburger hinzu.
Keine Erweiterungsrunden
"Ich glaube, dass wir in absehbarer Zeit keine Erweiterungsrunden verkraften werden", sagte Schulz, aktuell Präsident des Europaparlaments. Dazu seien die Menschen in den EU-Mitgliedstaaten derzeit nicht bereit. Schulz kritisierte, dass das EU-Kandidatenland Türkei derzeit dabei sei, sich aus dem Beitrittsprozess "zu verabschieden".
Auch Juncker kritisierte die Regierung in Ankara: "Die Türkei ist nicht beitrittsreif." Die Verhandlungen mit dem Land sollten aber weitergeführt werden, trotz aller aktueller Kritik an der rechtsstaatlichen Lage in dem Land, sagte der frühere luxemburgische Regierungschef und Ex-Chef der Eurogruppe.
In der Sendung antworteten Juncker und Schulz auf Fragen sowohl der beiden Moderatoren als auch aus dem Publikum sowie auf etwa über Facebook und Twitter gestellte Zuschauerfragen. Die beiden Politiker sind die aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten. Der Nachfolger des Portugiesen José Manuel Barroso wird vom Europaparlament gewählt. Die Europawahl findet am 25. Mai statt.