Wegen Spionage

Libanon: Todesurteil gegen Schuldirektor

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Der 58-Jährige soll Israel mit Informationen über Hisbollah versorgt haben.

Ein ehemaliger libanesischer Schuldirektor ist am Mittwoch in Beirut zum Tod verurteilt worden, weil er 2008 für Israel spioniert haben soll. Der 58-Jährige wurde vor einem Militärgericht für schuldig befunden, Israel mit Informationen über die pro-iranische Schiiten-Organisation Hisbollah versorgt zu haben. Israel hatte 2006 einen Krieg gegen die Hisbollah geführt.

Der Libanon und Israel befinden sich offiziell noch immer im Kriegszustand. Nach libanesischen Gesetzen müssen Spione, die gefasst und für schuldig befunden werden, zu lebenslanger Haft bei schwerer Arbeit oder zum Tod verurteilt werden. Erst vergangene Woche war ein Mann zum Tod verurteilt worden, weil er während des Krieges 2006 für den israelischen Geheimdienst Mossad aktiv gewesen sein soll.

120 Verdächtige
Nach Informationen der Beiruter Zeitung "As-Safir" stehen von insgesamt 120 Verdächtigen, die seit April 2009 im Libanon unter dem Verdacht der Spionage für Israel festgenommen wurden, inzwischen 56 vor Gericht. Da Spionage in die Zuständigkeit von Militärgerichten fällt, dringt über die Prozesse nicht viel an die Öffentlichkeit.

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