Harte Regeln

London will Regeln für Asylsuchende verschärfen

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Wer dagegen verstoße, dürfe abgeschoben werden.

Angesichts einer Rekordzahl illegal eingereister Migranten will Großbritannien Medienberichten zufolge härtere Regeln für Asylsuchende einführen. Innenministerin Priti Patel wolle in den Auffanglagern nach griechischem Vorbild Ausgangssperren sowie Überprüfungen des Bewegungsprofils einführen, berichtete die Zeitung "Telegraph" am Samstag. Wer dagegen verstoße, dürfe abgeschoben werden.

Die Tageszeitung "Times" schrieb, Premierminister Boris Johnson mache das Thema zur Priorität und habe eine ressortübergreifende Zusammenarbeit angeordnet.

In diesem Jahr haben bisher mehr als 24.700 Migranten illegal den Ärmelkanal überquert. Das sind fast drei Mal so viele wie im Gesamtjahr 2020. Mindestens zehn Menschen starben in den vergangenen Wochen. Die britische Regierung befürchtet, dass die Anzahl der Überfahrten im Frühling noch weiter steigt, wenn das Wetter milder wird, falls keine geeigneten Maßnahmen getroffen werden. Sie wirft Frankreich vor, nicht genug gegen illegale Überfahrten zu unternehmen, Paris weist das zurück.

"Boris ist außer sich", zitierte die "Times" eine ranghohe Quelle in der Regierung. Johnson habe angeordnet, die Anstrengungen zu verdoppeln, "so schwierig es auch ist". Der Premier habe das Kabinettsmitglied Steve Barclay mit der Koordination beauftragt. Innenministerin Patel, die wegen der Zunahme der Migrantenzahl immer stärker unter Druck gerät, hatte zuletzt die Freizügigkeit der EU für die steigende Anzahl Kanalüberquerungen verantwortlich gemacht.
 

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