Die Meeresfauna ist nach dem Bohrinsel-Unglück im Golf von Mexiko bedroht.
Im Golf von Mexiko hat sich der Ölteppich nach dem Sinken der Bohrinsel "Deepwater Horizon" weiter ausgebreitet. Die US-Küstenwache bemühte sich am späten Montagabend um eine Eindämmung des Teppichs, der bereits auf 5.000 Quadratkilometer angewachsen war. Der Schlick könnte die Küsten der US-Bundesstaaten Louisiana, Texas, Mississippi und Florida bedrohen.
Aus dem Bohrloch in rund 1.500 Meter Tiefe treten etwa 1.000 Barrel (rund 159.000 Liter) Öl pro Tag aus. Am Montag waren an Land aber noch keine Auswirkungen der Verschmutzung zu erkennen. Der Ölteppich trieb nach Angaben der Küstenwache weiter rund 50 Kilometer vor der Küste von Louisiana. Die Plattform gehörte dem weltgrößten Betreiber von Bohrprojekten auf See, Transocean Ltd, und war im Auftrag des Ölkonzerns BP im Einsatz.
BP, das finanziell für die Verschmutzung geradestehen muss, will mit unbemannten U-Booten das Bohrloch schließen, um das weitere Ausströmen von Öl zu verhindern. Zugleich bereitet das Unternehmen Entlastungsbohrungen in der Umgebung vor, um den Druck an der beschädigten Bohranlage zu reduzieren. Dies könnte allerdings mehrere Monate dauern.
Riskanter Versuch
BP will zudem versuchen, mindestens zwei
kuppelförmige Abdeckungen über dem Bohrloch zu spannen, die das ausströmende
Öl auffangen und dann zur Oberfläche pumpen sollen. Experten zufolge könnte
die Installation der Vorrichtung zwei bis vier Wochen in Anspruch nehmen.
Nach Angaben von BP ist der Ausgang des Versuchs aber ungewiss, da dieses
System noch nie in solch einer Tiefe zum Einsatz gekommen sei.
Die Bohrinsel war vor einer Woche nach einer Explosion in Brand geraten und am Donnerstag gesunken. Die meisten der 126 Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen. Elf werden vermisst, die Suche nach ihnen ist inzwischen aber eingestellt.