In Ägais verhaftet

Olympia-Schwimmerin wegen Flüchtlingshilfe festgenommen

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Griechische Polizei betrachtet Flüchtlings-NGO als "kriminelles Netzwerk".

Die griechische Polizei hat am Dienstag die Zerschlagung eines Netzwerks für Flüchtlingshilfe bekannt gegeben. Drei Aktivisten wurden demnach festgenommen - unter ihnen die aus Syrien stammende Olympia-Schwimmerin Sara Mardini, die inzwischen in Berlin lebt. Gegen 30 Mitglieder der NGO werde ermittelt.
 
Die Nichtregierungsorganisation habe ein "kriminelles Netzwerk" gebildet, um Migranten bei der illegalen Einreise nach Griechenland zu helfen, sagte ein Polizeisprecher.
 
Sara Mardini war im Jahr 2015 zusammen mit ihrer Schwester Jusra vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. In einem Schlauchboot voller Flüchtlinge versuchten sie, zur griechischen Insel Lesbos zu gelangen. Als das Boot eine Panne hatte, schwammen die Mardini-Schwestern stundenlang und zogen das Boot dabei an einem Seil hinter sich her. Die Leistungssportlerinnen ließen sich in Deutschland nieder.
 

Olympia-Teilnahme mit Flüchtlings-Team

Vor zwei Jahren nahmen die Schwestern in einer erstmals eingesetzten Flüchtlings-Mannschaft an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Jusra Mardini wurde inzwischen zur UNO-Sonderbotschafterin für Flüchtlinge ernannt.
 
Die 23-jährige Sara Mardini engagiert sich nach griechischen Polizeiangaben bei der Flüchtlingshilfsorganisation ERCI. Die Polizei warf der NGO und ihren Aktivisten nun vor, mit organisierten Schleppern zusammengearbeitet und Migranten auf der griechischen Insel Lesbos empfangen zu haben, die in Booten von der türkischen Küste kamen. Zudem hätten die Aktivisten illegal den Funkverkehr der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex abgehört.
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