Früherer Siemens-Manager soll Geld aus schwarzen Kassen veruntreut haben.
Die sogenannten "Panama Papers" haben einem Medienbericht zufolge in Deutschland zu einem ersten Fahndungserfolg geführt. Es seien zwei Millionen Euro beschlagnahmt worden, die ein ehemaliger Siemens-Manager aus schwarzen Kassen in Lateinamerika veruntreut haben soll, berichteten "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR am Dienstag.
Die Staatsanwaltschaft München habe Niederlassungen der Commerzbank in Frankfurt und Hamburg durchsucht. Gegen die Bank gibt es dem Bericht zufolge aber keinerlei Vorwürfe. Diese soll demnach vielmehr bei der Aufklärung geholfen haben. Der Fall Siemens betreffe einen früheren Konzernmanager, der lange in Lateinamerika tätig gewesen sei und bei der Führung schwarzer Kassen geholfen habe. Laut den "Panama Papers" könnte er sich daran bereichert haben.
Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte laut "SZ", WDR und NDR Mitte des Jahres aus unbekannter Quelle Millionen Daten erworben, die ursprünglich aus der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama stammen. Über die darin enthaltenen Briefkastenfirmen hatte zuerst ein weltweites Journalistenkonsortium berichtet. Das Material des BKA umfasst dem Bericht zufolge mehr als elf Millionen Dokumente. Diese gäben Aufschluss über 290.000 Briefkastenfirmen aus 21 Ländern.