Martyrium

Polin 27 Jahre lang in winzigem Zimmer eingesperrt

17.10.2025

In der polnischen Stadt Świętochłowice wurde die inzwischen 42-jährige Mirella nach 27 Jahren in einem winzigen, fensterlosen Zimmer befreit. 

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Dieser Fall erschüttert ganz Polen: Mirealla war sie seit ihrem 15. Lebensjahr von ihren Eltern vollständig von der Außenwelt isoliert und gefangen gehalten worden. Während dieser gesamten Zeit wurde sie von der Gesellschaft praktisch unsichtbar gemacht. Die Eltern gaben vor, allein zu leben, und führten Nachbarn und Bekannte über den Verbleib ihrer Tochter in die Irre.

Die dramatische Entdeckung gelang durch einen Zufall. Anwohner hörten einen Tumult in der Wohnung und alarmierten die Behörden. Bei ihrem Auffinden befand sich Mirella in einem erschreckenden physischen und psychischen Zustand. Sie wies offene Wunden an den Beinen auf, war extrem unterernährt und konnte nicht einmal eine Treppe selbstständig hinabsteigen. Die Isolation hatte dazu geführt, dass sie grundlegende Alltagsfähigkeiten nie erlernt oder über Jahrzehnte verlernt hatte.

Ermittlungen laufen

Nach ihrer Rettung wurde sie zwei Monate lang im Krankenhaus betreut. Dort musste sie alltägliche Fähigkeiten wie Sprechen, Gehen und sich selbst zu versorgen neu erlernen. Zudem besaß sie keinerlei persönliche Dokumente oder rechtliche Identität. Die Ärzte beschrieben ihren Zustand als einen „Reset“ auf ein kindliches Niveau, obwohl sie biologisch bereits 42 Jahre alt war.

Die Behörden untersuchen nun, wie es möglich war, dass niemand über Jahrzehnte von Mirellas Gefangenschaft wusste. Auch rechtliche Schritte gegen die Eltern sind in Vorbereitung, wobei unklar ist, welche Strafen sie erwarten. Der Fall hat in Polen und darüber hinaus für Entsetzen gesorgt und wirft Fragen auf über die Mechanismen von Isolation, Missbrauch und gesellschaftlicher Blindheit. 

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