Ein australischer Richter wies eine Klage wegen Beamtenbeleidigung zurück.
Ein australischer Student, der einen Polizisten beleidigt hatte, ist vor Gericht freigesprochen worden, weil das Schimpfwort teil des allgemeinen Sprachgebrauchs sei. Henry Grech hatte den Beamten bei einem Streit in einem Bahnhof von Sydney als "Schwanz" tituliert. "Ich finde dieses Wort weniger abwertend als andere, und es wird in diesem Land allseits gebraucht", befand Richter Robbie Williams laut einem Zeitungsbericht vom Dienstag.
"Polizisten keine Punching-Bälle"
"Ein
Polizeibeamter hört sicher oft solche Wörter, und auch schlimmere.
Polizisten sind an so etwas wahrscheinlich gewöhnt", hieß es laut "Daily
Telegraph" zur Begründung. Die Polizeigewerkschaft reagierte
erbost auf die Entscheidung. "Polizisten sollten nicht die Punching-Bälle
der Gesellschaft sein und diese Art von Beleidigungen ertragen müssen",
sagte Gewerkschaftssekretär Peter Remfrey. D
er Anwalt des Studenten versuchte die Wogen zu glätten. Der Richter habe "nicht das Benehmen meines Mandanten gutgeheißen", sondern nur "eine juristische Entscheidung getroffen".