Mehr als 1.000 Tage Brexit-Chaos: Mögliche Nachfolger für May machen bereits mobil.
Theresa May ist schwer angeschlagen: Laut Sunday Times wollen gleich elf der 22 Minister die Premierministerin stürzen. Sie soll von ihrem Kabinett zum Rücktritt gezwungen werden, heißt es. Ein Übergangspremier solle sie ersetzen, der könnte die EU-Verhandlungen weiterführen: „In zehn Tagen ist sie weg“, schreibt die Times. Als Interims-Premiers werden genannt: David Lidington, ihr Vize und Europa-Freund, Umweltminister Michael Gove, aber auch Außenminister Jeremy Hunt und Ex-Bildungsministerin Nicky Morgan. Bereits heute, Montag, wollen die Minister May in einer Sitzung mit ihrer Forderung konfrontieren.
Rückzug
Die Putschgerüchte dementiert allerdings der britische Finanzminister Philip Hammond: „Nein, ich glaube nicht, dass dem so ist“, antwortete er dem Sender Sky auf die Frage nach einem bevorstehenden Aufstand oder einem freiwilligen Rückzug Mays.
Abgeordneter: "Das kann so nicht weitergehen"
Der konservative Abgeordnete George Freeman schrieb via Twitter: „Die Bevölkerung fühlt sich betrogen, das Parlament ist festgefahren, das Vertrauen in die Demokratie kollabiert. Das kann so nicht weitergehen.“
Dazu kommt ein Massenaufstand gegen May: Mehr als eine Million Menschen gingen in London auf die Straße, demonstrierten (siehe Kasten unten). Eine Online-Petition gegen den Brexit und für ein zweites Referendum unterschrieben bis Sonntagabend mehr als fünf Millionen. Die Petition wurde erst am Mittwoch ins Netz gestellt und steuert auf einen Anti-Brexit-Rekord zu. (wek)