Berlin. Ein Killer auf der Flucht hält derzeit ganz Deutschland in Atem. Der 34-jährige Hendrik Jonas Schalski war vor zwei Wochen aus einer Klinik des Maßregelvollzugs in Berlin-Reinickendorf geflüchtet. Dort saß er wegen Totschlags. Seither läuft die Suche auf Hochtouren. Insgesamt sind schon um die 50 Hinweise bei der Berliner Polizei eingegangen.
Obwohl der Mann seit 14 Tagen auf der Flucht ist, hat die Polizei den Vorfall erst am Freitag bekannt gegeben. Der Grund: Eine Öffentlichkeitsfahndung ist für die Beamten immer das letzte Mittel bei der Suche. Darüber empört sich nun aber die Öffentlichkeit. Auch Experten erklären gegenüber der "BILD", dass in diesem Fall sofort ein Fahndungsfoto veröffentlicht hätte werden müssen.
Flüchtiger Straftäter hat Wahnvorstellungen
Der Mann war am 14. März gegen 16 Uhr während eines Ausgangs trotz Begleitung durch Krankenhauspersonal ausgerissen. Er benötigt regelmäßig Medikamente und leidet unter Wahnvorstellungen. Diese Kombination macht den Mann unberechenbar und gefährlich.
Die Polizei warnt davor, den Straftäter selbstständig anzusprechen, da nicht auszuschließen ist, dass er ein Messer bei sich trägt. Es wird um äußerste Vorsicht gebeten.
2006 hatte der damals 22-jährige Zahntechniker-Sohn Hendrik Jonas Schalski in Berlin-Spandau den ihm völlig unbekannten Maler-Azubi Rafael P. (22) niedergestochen. Ein Gutachter bescheinigte ihm Wahnvorstellungen. Urteil wegen Totschlags, Einweisung in den Psycho-Knast.
Die Familie des Opfers muss nun wieder in Angst leben. Der Vater des Ermordeten sagt zur BILD: „Die Gespenster der Vergangenheit sind alle wieder da.“ Auch die Schwester Virgina ist völlig aufgebracht: "Der Mann ist doch eine tickende Zeitbombe. Der kriegt seine Medikamente nicht. Muss erst wieder was passieren, bis er geschnappt wird? Noch einen Toten? Es ist ein Skandal, dass der Killer meines Bruders frei herumläuft. Wir fühlen uns wie eingesperrt, seit wir das wissen.“