Nach Razzien

Seehofer löst Rockergruppe 'Bandidos' auf

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Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Rockergruppe "Bandidos" verboten und aufgelöst. 

Dies sei in Abstimmung mit den Innenministern von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz geschehen, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin am Montag mit. Zweck und Tätigkeit des Vereins liefen "den Strafgesetzen zuwider", hieß es zur Begründung. Das Vermögen des Vereins "BMC Federation West Central" werde beschlagnahmt und eingezogen.

Kennzeichen des Clubs dürfen demnach künftig weder verbreitet noch öffentlich oder bei einer Versammlung gezeigt werden. Das Verbot sei den Funktionären in der Früh zugestellt worden.

Landesweite Razzien

Gemäß seinen Statuten bestehe der offizielle Zweck des Vereins zwar "in der Förderung des gemeinsamen Motorradfahrens und der Veranstaltung von Events und internationalen Zusammenkünften", erklärte das Ministerium weiter. Tatsächliches Ziel des "BMC Federation West Central" sei es aber, "einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene anzustreben und entsprechende Ansprüche regelmäßig auch mit Gewalt, insbesondere gegenüber anderen Rockergruppierungen, in seinem regionalen Einflussgebiet durchzusetzen". Dabei komme es zu schwersten Straftaten wie schweren Körperverletzungs- und Tötungsdelikten. Ein regionaler Schwerpunkt dieser Straftaten sei Nordrhein-Westfalen.

Bereits Anfang des Monats hatte das Innenministerium eine deutschlandweite Razzia gegen die Bandidos angeordnet. Dabei waren laut Ministerium knapp 1.800 Beamte im Einsatz. Insgesamt wurden 104 Objekte durchsucht, davon 86 in Nordrhein-Westfalen, und mehrere Waffen, Munition und größere Bargeldbeträge sichergestellt. Der "Bandidos Motorcycle Club" wurde 1966 in Houston im US-Staat Texas gegründet und hat mittlerweile eine weltweite Mitgliedschaft. In Deutschland ist die Gruppe seit 1999 aktiv.
 

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