Vier Monate nach dem Anschlag in einer Straßenbahn äußerte sich der Täter erstmals öffentlich.
Knapp vier Monate nach dem Anschlag in einer Straßenbahn in Utrecht hat sich der mutmaßliche Täter Gökmen T. erstmals öffentlich zu der Tat bekannt. "Ich bin kein Verdächtiger, ich habe die Tat gestanden", sagte er am Montag dem Gericht in Utrecht. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass es deutliche Hinweise auf "terroristische Motive" für die Tat gebe.
Sie verwies dabei auf ein Bekennerschreiben, nach dem Gökmen T. im Namen des Islams gehandelt haben will. Der türkischstämmige Mann hatte im März in einer Straßenbahn vier Menschen erschossen und mehrere verletzt. Es war seine erste öffentliche Aussage seit der Tat.
Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte den Text eines Schreibens, das im Fluchtauto gefunden worden war: "Ich tue dies für meinen Glauben, ihr macht Muslime tot und wollt uns unseren Glauben wegnehmen, aber das wird nicht gelingen. Allah ist groß."
Vor Gericht berief sich Gökmen T., der am Dienstag 38 Jahre alt wird, zwar auf sein Schweigerecht. Doch sagte er auf die Frage nach seinen Motiven, der Prophet werde lächerlich gemacht. "Niederländische Soldaten töten Muslime im Ausland, ihr seid minderwertig." Er erklärte, dass er das Gericht ablehne. "Ich bin kein Demokrat, ich erkenne eure Gesetze nicht an, und eure Gerichte auch nicht."
Bei der ersten Sitzung ging es zunächst um den Stand der Ermittlungen. Das Hauptverfahren soll voraussichtlich erst im nächsten Jahr beginnen.