Klarer Favorit

Trump oder Harris? US-Wahlorakel legt sich fest

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Professor sagt seit 1984 alle US-Präsidenten voraus - das ist sein Tipp für 2024 

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Allan Lichtman sagte seit 1984 (fast) immer das richtige Wahlergebnis voraus. Einzig bei der äußerst umstrittenen Wahl von George Bush im Jahr 2000 legte sich der Experte auf Al Gore fest. Auch 2016 hatte er einen Sieg Trumps auf dem Zettel - wenngleich der Quereinsteiger sein Modell an die Grenzen gebracht hatte.

Sein Modell basiert auf 13 Faktoren bezüglich des Kandidaten der Partei des Amtsinhabers, sogenannten "Keys", die mit "richtig" oder "falsch" beantwortet werden können. Diese sind Parteiauftrag, Wettbewerb, Amtsinhaberschaft, Drittpartei, kurzfristige Wirtschaft, langfristige Wirtschaft, Politikänderung, soziale Unruhen, Skandal, außen-/militärisches Versagen, außen-/militärischer Erfolg, Amtsinhaber-Charisma und Herausforderer-Charisma.

Allan Lichtman
© Getty
× Allan Lichtman

Es sieht gut aus für Harris

Lassen sich mindestens sechs dieser Fragen mit "falsch" beantworten, so steht laut Lichtman ein Machtwechsel im Weißen Haus an. Bei der Wahl 2016 waren es zwar nur fünf Fragen, die sicher mit "falsch" zu beantworten waren - Lichtman tendierte dennoch zu Trump. 2020 sagte der Politikwissenschaftler dann einen Sieg Bidens voraus.

Für die Wahl im November sieht der 71-Jährige Kamala Harris als klare Favoritin. Es müsse schon „viel schiefgehen, damit Harris verliert“, so der Experte zu „News Nation“. Die Kandidatin der Demokraten hält derzeit bereits 6 der 13 Schlüssel in der Hand – die Republikaner hingegen nur 3.

Knappe Umfragen

In Umfragen liegen Trump und Harris Kopf an Kopf. Die Vizepräsidentin liegt laut einer neuen Reuters/Ipsos-Erhebung mit 43 Prozent Zustimmung knapp vor Ex-Präsident Trump, der von 42 Prozent der Befragten unterstützt wird. Die Fehlermarge betrug 3,5 Prozentpunkte.

Die Demokraten wollen Harris noch vor dem Parteitag Mitte August in Chicago offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominieren. Am 21. Juli hatte US-Präsident Joe Biden mitgeteilt, aus dem Rennen um die Präsidentschaft auszuscheiden.

Die Umfrage ergab zudem, dass die Befragten Trumps Ansatz in den Bereichen Wirtschaft, Einwanderung und Kriminalität bevorzugten. Harris punktete dagegen mit einem besseren Plan für das Gesundheitswesen.

Laut einer weiteren Umfrage holt Harris in wichtigen Bundesstaaten gegenüber Trump auf. Wie eine Umfrage von Bloomberg News/Morning Consult ergab, liegt Harris in Michigan elf Prozentpunkte vor Trump. In Arizona, Wisconsin und Nevada hat sie einen Vorsprung von jeweils zwei Prozentpunkten. Wisconsin ist der einzige der sieben Staaten, in dem Trump seinen Rückstand auf Harris gegenüber Biden in einer früheren Umfrage verringern konnte. In Pennsylvania führt Trump dagegen mit vier Punkten, in North Carolina mit zwei Punkten. In Georgia liegen beide gleichauf. Die Online-Umfrage wurde vom 24. bis 28. Juli unter registrierten Wählern durchgeführt.

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