Nordkorea-Krise

Trump provoziert Kim mit Bomber

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Die USA wollen Nordkorea eventuell zurück auf die Terrorliste setzen. 

Kurz vor der Abreise Donald Trumps nach Asien erwägen die USA, Nordkorea wieder auf ihre Liste von Terror-Unterstützerstaaten zu nehmen. Dies könne Teil der US-Strategie sein, das Raketen- und Atomprogramm des kommunistisch regierten Landes zu bekämpfen, sagte der nationale Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster in Washington.
 
Die Koreakrise wird ein Schwerpunkt der ersten Asienreise des US-Präsidenten sein. Er bricht am Freitag auf.
 
Nordkorea stand zwei Jahrzehnte lang auf dieser US-Terrorliste. 2008 wurde es im Zuge der Atomverhandlungen von der US-Regierung unter George W. Bush gestrichen. Auf der Liste stehen derzeit noch der Iran, der Sudan, Syrien und Kuba. Das hat für diese Länder zur Folge, dass US-Entwicklungshilfe, Rüstungsexporte und bestimmte finanzielle Transaktionen beschränkt werden.
 
McMaster sagte, Trump werde sich auf der Reise nach Japan, China und Südkorea kaum verbal zurückhalten, auch wenn Nordkorea dann sehr nahe sei. Der Präsident werde in Asien ganz genau die Sprache verwenden, die er eben verwenden wolle. "Ich glaube nicht, dass der Präsident seine Rhetorik wirklich abmildert", sagte McMaster. Trump hatte unter anderem Nordkoreas Anführer Kim Jong Un als "Little Rocket Man" verunglimpft und das Land mit "Feuer und Zorn" zu überziehen gedroht.

Trump provoziert mit Luftwaffenübung
 
Inmitten der Spannungen mit Nordkorea haben die USA mit Südkorea und Japan eine gemeinsame Luftwaffenübung abgehalten. US-Bomber vom Typ B-1B überflogen am Donnerstag Südkorea, wie die US-Luftwaffe mitteilte. Die Flüge der überschallschnellen, strategischen Langstreckenbomber erzürnen Pjöngjang regelmäßig. Nordkorea betrachtet die Übungsflüge als Drohung.
 
Zwei der US-Bomber starteten am Donnerstag vom Luftwaffenstützpunkt auf Guam, in der Luft stießen japanische Kampfjets hinzu. Über dem Gelben Meer schlossen sich ihnen dann japanische Kampfflugzeuge an, wie die Luftwaffe erklärte. Die Übung sei Teil einer Mission "ständiger Bomberpräsenz" im Pazifik und keine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis gewesen, hieß es weiter.
 
Die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang hatten sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Nordkorea hatte Anfang September seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen. Nach eigenen Angaben testete das Land eine Wasserstoffbombe. Zudem hatte Pjöngjang in den vergangenen Wochen mehrfach Mittelstreckenraketen getestet. In zwei Fällen feuerte Pjöngjang Raketen über Japan hinweg in den Pazifik.
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