Präsident Trump geht auf Medien, Buchautoren und Tech-Portale los: Alle hätten sich gegen ihn verschworen.
Beim US-Präsidenten steigt wegen der immer näher rückenden Untersuchungen offenbar die Nervosität.
In die Ecke getriebenen, langt er zu. Im Visier sind Medien, Internet-Firmen, Buchverlage, Autoren oder Social-Media-Plattformen: Alles sei „fake“, findet Trump.
Für den Präsidenten haben sich längst alle gegen ihn verschworen.
Das Portal Axios stellte eine Liste der jüngsten Ausraster des immer einsameren Oberkommandierenden zusammen:
- An der Medienfront wetterte er gegen den „hasserfüllten“ Sender CNN, verlangte den Rauswurf der Chefs von CNN, Jeff Zucker, und NBC, Andy Lack, der „unfähig“ sei. Er attackiere NBC-Moderator Lester Holt, wonach der sein berüchtigtes Interview nach dem Comey-Rauswurf im Vorjahr gefälscht hätte. Zornig war Trump auch über Storys, wonach seine Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner den Rauswurf von Anwalt Don McGahn betrieben hätten. „Fake Medien“, kochte er wieder im Oval Office: Die würden ständig die Mär vom Chaos im Weißen Haus verbreiten.
- Auch in jüngsten Büchern fand Trump Munition für seine Tiraden: Besonders die Portraits von Autor Michael Wolffe und der Ex-Mitarbeiterin Omarosa brachten ihn zur Weißglut. Alles „fake“, jammert er auch hier. Dabei kommt es da bald noch viel dicker: Am 11. September erscheint das mit Spannung erwartete Enthüllungsbuch von Watergate-Legende Bob Woodward.
- Im Silicon Valley ortet Trump inzwischen ebenfalls nichts als Feinde: Google würde wegen angeblich manipulierter Suchresultate praktisch Rufmord an ihm begehen, Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter konservative und Trump-freundliche Kommentatoren zensieren, beschwerte er sich. Überhaupt: Die Tech-Bosse seien alle im Bett mit den Demokraten, beklagte Trump.
Offenbar versucht der Präsident auch mit den ständigen Wutanfällen krampfhaft, in den Schlagzeilen zu bleiben – während der Rest Amerikas diese Woche um Kriegshelden John McCain trauert.