Russland hat mit neuen Raketen-und Drohnenangriffen auf die Ukraine im ganzen Land Luftalarm ausgelöst
Die Behörden in zahlreichen Regionen - darunter Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw - meldeten am Dienstag, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Auch in der Hauptstadt Kiew berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko von neuen Explosionen.
In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes sei aus dem Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit. "Die Ukraine ist unter Beschuss der Okkupanten. Sie machen weiter das, was sie am besten können: Zivilisten terrorisieren und töten", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Russen hätten in Mykolajiw auch den Blumenmarkt und den Kastanienpark beschossen - "absolut friedliche Orte".
Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. "In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien", sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf.
Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In der nordukrainischen Stadt Schytomyr fiel nach russischen Luftangriffen die Stromversorgung aus. "Es gibt zurzeit weder Licht noch Wasser in der Stadt", schreibt Bürgermeister Serhij Suchomlyn auf Facebook. Die Krankenhäuser hätten auf Notstromversorgung umgestellt. In Schytomyr lebten vor Beginn der russischen Invasion am 24. Februar rund 260.000 Menschen.