Überraschung

Nur 18 Prozent wählten wirklich Trump

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Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung stimmte für den neuen Präsidenten.

Donald Trump ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er ging aus dem Duell mit Hillary Clinton hervor und das obwohl nur 18 Prozent der US-Amerikaner für ihn gestimmt haben (und damit weniger als für Clinton).

Nur 18 Prozent wählten Trump

- Nach Angaben des United States Census Bureau leben derzeit 325 Millionen Menschen in den USA.

- Davon haben aber nicht einmal die Hälfte ihre Stimme abgegeben.

- Rund ein Drittel - also mehr als 105 Millionen Menschen -  dürfen gar nicht wählen.

- Zudem ließ sich ein Drittel der stimmberechtigten Amerikaner nicht registrieren.

- Dadurch hatten nur rund 146 Milionen Menschen (oder umgerechnet 45% der US-Bevölkerung) das Recht, ihre Stimme für Trump oder Clinton abzugeben. Aber auch von diesen 146 Millionen Menschen ging nicht jeder zur Wahl.

- Berücksichtigt man diese Gruppen, haben "nur" 59,79 Millionen Menschen für Trump gestimmt. Das sind 18 Prozent der US-Bevölkerung und 27 Prozent der Wahlberechtigten.

- Besonders kurios: Clinton hat mehr Stimmen als Trump bekommen. 60,08 Millionen stimmten für die demokratische Kandidatin.

Heftige Kritk

Darum wird wieder einmal Kritik am Wahlsystem der USA laut. Seit Jahren gibt es den Plan, das System durch ein Abkommen unter den Bundesstaaten auszuhebeln. Laut dem "National Popular Vote Interstate Compact" verpflichten sich die Staaten dazu, dem Kandidaten mit den landesweit meisten Stimmen ihre Elektorenstimmen zu geben. Der Vertrag tritt in Kraft, wenn sich ihm eine Anzahl von Staaten angeschlossen hat, die gemeinsam 270 Wahlmänner stellen.

Dem Vertrag haben sich elf Staaten angeschlossen, die durchwegs demokratisch dominiert sind, darunter Kalifornien, New York, New Jersey, Illinois oder Massachusetts. Sie stellen gemeinsam 165 Elektorenstimmen. Experten bezweifeln, dass bald ausreichend weitere Stimmen dazukommen werden. Die traditionell republikanisch wählenden bevölkerungsärmeren Staaten im Landesinneren würden nämlich im Wahlkampf überhaupt keine Rolle mehr spielen, wenn sie sich dem Abkommen anschließen würden. Dasselbe gilt für die Swing States, auf die sich der Präsidentschaftswahlkampf derzeit konzentriert.

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