US-Wahl

Snowden zu Trump-Sieg: "dunkler Moment" in der Geschichte

Teilen

Ex-Geheimdienstmitarbeiter ruft zum Handeln auf.

 Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten als einen "dunklen Moment" in der Geschichte der USA bezeichnet. Nötig sei aber jetzt nicht Furcht, sondern Handeln, sagte Snowden am Donnerstagabend in einem Live-Video-Chat mit einem Kinopublikum in den Niederlanden.

   In dem Kino in Amsterdam wurde der neue Film "Snowden" von US-Regisseur Oliver Stone gezeigt. "Wenn wir eine bessere Welt haben möchten, dann dürfen wir nicht auf jemanden wie Obama hoffen, und wir sollten einen Donald Trump nicht fürchten", sagte Snowden. "Vielmehr sollten wir sie selbst bauen." Die wichtigste Frage sei, "wie wir die Rechte eines jeden verteidigen können, überall, ohne Rücksicht auf Grenzen", sagte der 33-Jährige. "Wenn wir zusammenarbeiten, können wir etwas Besseres erschaffen und eine freiere und liberalere Gesellschaft genießen, von der jeder profitiert."

   Snowden wird von den USA wegen Spionage gesucht. Er hatte im Jahr 2013 tausende als geheim eingestufte Dokumente zu den weltweiten Überwachungsprogrammen des US-Geheimdienstes NSA veröffentlicht und damit eine globale Debatte über die Zulässigkeit staatlicher Eingriffe in die Privatsphäre ausgelöst.

Er lebt seitdem in Russland im Exil. Einen Deal zwischen Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin, dem Trump in den vergangenen Monaten Respekt gezollt hat, zu seiner Überstellung in die USA fürchtet Snowden nicht. "Es geht nicht um mich, es geht um uns", sagte er.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.