Möglicherweise sollten damit die in zwei Tagen beginnenden Friedensverhandlungen torpediert werden.
Zwei Tage vor Beginn direkter Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern sind bei einem Anschlag auf ihr Auto im Westjordanland vier israelische Staatsbürger getötet worden. Unbekannte feuerten mit Gewehren auf das Auto der Israelis. Das Attentat ereignete sich in der Nähe der palästinensischen Stadt Hebron bei der Siedlerhochburg Kirjat Arba.
Sabotage der Verhandlungen
Die am Donnerstag nach zweijähriger
Pause wieder startenden Friedensgespräche sollen trotz des Anschlags wie
geplant stattfinden. Auch in der Vergangenheit hatten radikale
palästinensische Friedensgegner vor entscheidenden Verhandlungen versucht,
den Friedensprozess durch Gewalt zu sabotieren.
Israel kündigt harte Reaktion an
Nach dem tödlichen
Anschlag hat der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak eine harte
Reaktion angekündigt. Ziel des Attentats sei es, die direkten
Friedensverhandlungen zu sabotieren. "Israel wird es den Terroristen
nicht erlauben, dass sie ihre Köpfe erheben, und wird von den Mördern und
denen, die sie geschickt haben, den Preis einfordern", sagte Barak.
Hamas steckt dahinter
Der militärische Arm der
radikal-islamischen Hamas-Bewegung, die Kassam-Brigaden, bekannten sich am
Dienstagabend zu dem Attentat. Die im Gazastreifen herrschende Hamas ist
gegen die geplanten Friedensgespräche Israels und der gemäßigten
Palästinenserführung des Präsidenten Mahmoud Abbas.
Bei den Todesopfern handelt es sich um zwei Männer und zwei Frauen zwischen Mitte 20 und Mitte 40 Jahre alt. Eine der Frauen war angeblich schwanger.
In Hebron leben rund 500 jüdische Siedler in schwer gesicherten Enklaven unter mehr als 100.000 Palästinensern. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu war zeitgleich bereits auf dem Weg nach Washington. Er hat erklärt, der Schutz der israelischen Sicherheitsinteressen stehe für ihn im Mittelpunkt der Verhandlungen.