Rumänien

Wegen Muezzin-Ruf: Rechtsradikale stören Oper

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Wurden aus der Aufführung in der Nationaloper Cluj entfernt.

Ein Muezzin-Ruf in einem Musikstück hat rumänische Rechtsradikale zu einer Störaktion in der Nationaloper Cluj (Klausenburg) veranlasst. "The Armed Man: A Mass for Peace" des walisischen Komponisten Karl Jenkins aus dem Jahr 2000 ist den Opfern des Kosovokrieges gewidmet. Neben vielen anderen kulturellen Zitaten enthält das Werk auch den muslimischen Ruf zum Gebet.

Die fünf Störer, darunter ein Vertreter der rechtsradikalen Gruppe Noua Dreapta (Die neue Rechte), saßen im Publikum und begannen am Sonntagabend lautstark die rumänische Nationalhymne ("Erwache, Rumäne") zu singen, als auf der Bühne der Muezzin-Ruf erklang. Sie wurden von maskierten Polizisten aus dem Saal geführt, ihnen wurden umgehend außergerichtlich Geldstrafen auferlegt, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax.

Cluj im rumänischen Siebenbürgen gilt wegen des seit Jahrhunderten dauernden Zusammenlebens von Rumänen, ethnischen Ungarn und Deutschen als Hochburg der Multikulturalität sowie als Magnet für Freunde der Kunst, des Theaters und der Musik. Noua Dreapta ist eine kleine, außerparlamentarische Gruppe, die mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam machen will.
 

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