Zweites Wunder

16-Jährige nach 15 Tagen gerettet

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Darlenne Etienne überlebte mit einem gebrochenen Bein. Sie ist stark ausgetrocknet. Die Rettung kam in letzter Minute.

Wie durch ein Wunder haben französische Rettungskräfte 15 Tage nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti eine 16-Jährige lebend aus den Trümmern geborgen. Darlene Etienne wurde am Mittwoch aus einem eingestürzten Wohnhaus in der Nähe der Universität St. Gerard in der Hauptstadt Port-au-Prince gerettet.

Beinbruch und Austrocknung
Sie ist nach Angaben von Ärzten stark ausgetrocknet und hat ein gebrochenes Bein. Möglicherweise habe sie Zugang zu Wasser aus einem Badezimmer des eingestürzten Hauses gehabt.

Nach Angaben der Rettungskräfte sagte Etienne, sie habe außerdem etwas Cola bei sich gehabt. Das Rettungsteam versorgte die Jugendliche mit Sauerstoff und brachte sie zunächst in ein Feldkrankenhaus und dann auf ein Lazarettschiff. Nachbarn hatten am Mittwoch Etiennes Stimme gehört und die Behörden alarmiert. Sie hatte in einem Hohlraum zwischen einer eingestürzten Wand und einer Tür überlebt.

Rettung kam in letzter Minute
Rettungshelfer Claude Fuilla sagte, wenn Etienne nicht gefunden worden wäre, wäre sie vermutlich wenige Stunden später gestorben. Sie konnte nicht richtig mit uns sprechen und sagen, wie lange sie dort war", erklärte Fuilla. "Sie hat mit sehr schwacher Stimme gesprochen, sie war extrem geschwächt." Der Blutdruck der 16-Jährigen sei sehr niedrig gewesen.#

Etiennes Familie erklärte, die 16-Jährige habe erst kurz vor dem Erdbeben ihr Studium in St. Gerard aufgenommen. Eine Cousine des Mädchens, Jocelyn A. St. Jules, sagte: "Wir haben gedacht, sie wäre tot." Der französische Botschafter Didier de Bret bezeichnete Etiennes Rettung als Wunder.

Zuletzt war am Samstag ein Mann lebend aus den Trümmern eines Hauses geborgen worden, der dort seit dem Hauptbeben vom 12. Jänner verschüttet war. Am Dienstag bargen haitianische Rettungskräfte einen Mann, der seit einem der Nachbeben unter den Trümmern eines Geschäftes in der Innenstadt lag.

Insgesamt bargen die Rettungskräfte bisher mindestens 135 Verschüttete lebend, die meisten von ihnen aber unmittelbar nach dem Erdbeben. Zahlreiche weitere Opfer wurden Angehörigen und Nachbarn gerettet.

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