Der Bus stürzte in der Negev-Wüste in eine Schlucht und zerschellte, offenbar ging ein Überholmanöver des Busfahrers schief.
Bei einem schweren Busunglück nach einem Überholmanöver sind in Israel 24 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Rettungskräften wurden 33 Menschen zum Teil schwer verletzt, als am Dienstag ein Reisebus mit russischen Reiseverkehrskaufleuten in der Negev-Wüste in eine Schlucht stürzte und dort zerschellte. Einem Zeugen zufolge hatte der Fahrer zuvor in einer Kurve versucht, einen anderen Bus zu überholen.
Gescheitertes Überholmanöver
"Der Busfahrer wollte in
einer Haarnadelkurve einen anderen Bus überholen und hat dabei die Kontrolle
verloren", sagte ein Taxifahrer, der hinter dem Bus gefahren war, dem
israelischen Rundfunk. Beim Sturz in die Schlucht habe sich der Reisebus
mehrfach überschlagen. Aus dem Inneren des Fahrzeugs seien mehrere Insassen
herausgeschleudert worden. Unter den 33 Verletzten waren nach Angaben der
Rettungskräfte 23 in einem ernsten Zustand.
Wie eine Sprecherin der russischen Tourismus-Gewerkschaft der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte, saßen an Bord des Busses 50 Mitarbeiter von fünf in St. Petersburg ansässigen Reiseveranstaltern. Sie waren auf dem Weg vom Flughafen Ovda in den Badeort Eilat am Roten Meer und sollten dort mögliche Reiseziele für ihre Kunden anschauen.
Viele hätten das Unglück überleben können, wenn sie wie vorgeschrieben angeschnallt gewesen wären, sagte ein Mitarbeiter der Behörde für Sicherheit im Straßenverkehr. Seinen Angaben zufolge ereigneten sich auf derselben Strecke innerhalb von sieben Jahren zehn Unfälle mit mehreren Toten.
Schuld des Busfahrers wird überprüft
Nach einem Bericht
des israelischen Militärradios hat der Fahrer des verunglückten Busses in
der Vergangenheit bereits mehr als 20 Mal gegen die Straßenverkehrsordnung
verstoßen. Er überlebte das Unglück verletzt und wurde bereits von der
Polizei vernommen. Eine Überprüfung des Fahrtenschreibers sollte nun klären,
wie schnell der Bus zum Zeitpunkt des Unglücks unterwegs war.