Amazonasgebiet

64 Tote bei Überschwemmungen in Bolivien und Peru

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Nach einem Deichbruch stehen ganze Städte unter Wasser. Bolivien bat bereits um internationale Hilfe.

Bei Überschwemmungen in Bolivien und Peru sind in den vergangenen Wochen mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden der beiden südamerikanischen Nachbarländer mitteilten, sind vor allem die tiefer gelegenen Amazonasgebiete betroffen. Dramatisch war die Situation nach heftigen Regenfällen in der bolivianischen Stadt Trinidad im Amazonasgebiet. 80 Prozent der 90.000-Einwohner-Stadt nordöstlich von La Paz stünden nach einem Deichbruch unter Wasser, berichteten nationale Medien am Mittwoch.

Wesentliche Güter fehlen
Die bolivianische Regierung bat um internationale Hilfe im Umfang von sieben Millionen Euro. Es fehle in den Überschwemmungsgebieten vor allem an Lebensmitteln und Trinkwasser, Rettungsgeräten, Medikamenten sowie Baumaterial für Notunterkünfte, hieß es in nationalen Medien unter Berufung auf die Vertreterin der Vereinten Nationen (UN) in La Paz, Vitoria Ginja.

Hilfsmannschaften arbeiten schon
In Peru gab der Katastrophenschutz die Zahl der Betroffenen mit etwa 75.000 an. Besonders schlimm sei es in der Regenwaldregion um Ucayali, 800 Kilometer östlich von der Hauptstadt Lima nahe der Grenze zu Brasilien. Tausende Häuser sowie zahlreiche Straßen seien beschädigt. Hilfsmannschaften hätten bisher fast 110.000 Tonnen Hilfsgüter in die Überschwemmungsgebiete gebracht, hieß es weiter.

Fluten und Buschfeuer
Die starken Niederschläge in Bolivien und Peru sind nach Angaben von Meteorologen eine Folge der regionalen Klimaphänomene La Nina und El Nino. La Niña, das den Regen brachte, folgt meistens El Niño, der alle vier bis fünf Jahre durch die Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifik ausgelöst wird. Beide Klimaphänomene bringen das Wetter auf dem Subkontinent durcheinander. Während es wegen La Niña in Bolivien und Peru stark regnete, litt das benachbarte Paraguay im vergangenen September aus demselben Grund unter einer Dürre mit starken Buschfeuern.

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