Als erster Papst

Benedikt XVI besuchte Synagoge

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Als erster Papst besuchte Benedikt XVI am Freitag eine Synagoge in New York. Am Samstag feiert er den dritten Jahrestag seiner Papstwahl.

Benedikt XVI. feiert am Samstag in New York den dritten Jahrestag seiner Papstwahl. Der 81-jährige Deutsche begeht das Jubiläum mit einer Messe im Kreise von Priestern und Ordensleuten in der St.-Patrick's-Kathedrale. Eine offizielle Feier ist nicht geplant.

Historischer Synagogen-Besuch
Am Freitag hatte er in New York eine Synagoge besucht. Bei der kurzen Zeremonie in der Park East Synagoge in Manhattan gratulierte Benedikt am Freitag zum bevorstehenden Pessach-Fest. "Mit Freude bin ich gekommen, um der jüdischen Gemeinde meinen Respekt und meine Hochachtung zu erweisen", sagte Benedikt. In einer kurzen Ansprache lobte der aus Wien stammende Rabbiner Arthur Schneier, ein Holocaust-Überlebender, vor allem die Verbesserung der jüdisch-christlichen Beziehungen.

"Viele Fortschritte"
Seit dem zweiten Vatikanischen Konzil Mitte der 60er Jahre seien "viele Fortschritte erzielt worden", meinte er. Der interreligiöse Dialog zwischen Juden und Christen sei äußerst wichtig und müsse weitergeführt werden. "Wir haben beide den Holocaust miterlebt, aber wir haben auch den Geschmack der Freiheit gekostet", meinte Schneier.

Weder Schneier noch der Papst gingen auf die aktuellen Spannungen zwischen Juden und dem Vatikan ein. Der Synagogen-Besuch war erst nachträglich in das Programm der sechstägigen USA-Reise Benedikts aufgenommen worden. Vatikankreise sprachen von einer Geste des guten Willens.

Papst betont bemeinsame Wurzeln
Zwischen dem Vatikan und jüdischen Gemeinden war es jüngst zu Verstimmungen wegen das Karfreitagsgebets im alten römischen Messritus gekommen, den Benedikt XVI. im Vorjahr auf Ersuchen traditionalistischer Kreise wieder zugelassen hatte. Darin wird für die Bekehrung der Juden gebetet. Jüdische Gemeinden fassen dies als Affront auf, da diese Bekehrungs-Fürbitte nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil fallengelassen wurde. Für Unverständnis sorgte insbesondere die Entscheidung des Papstes, die Karfreitagsfürbitte in der "lateinischen Messe" eigens umzuformulieren und "abzuschwächen" statt sie gleich durch die nachkonziliäre Fassung zu ersetzen.

Vertreter jüdischer Organisationen in Deutschland und den USA hatten sich empört über den Passus in der lateinischen Messe geäußert. "Ob ich mir wünschen würde, dass das Gebet nicht existiert - sicherlich", meinte Rabbi Schneier in einem TV-Interview.

Bereits am Donnerstag hatte Benedikt bei einem Treffen mit Juden in Washington erneut die gemeinsamen Wurzeln von Christen und Juden. Der Dialog der beiden Religionen seit dem Konzil habe "die Beziehungen fundamental zum Besseren gewandelt", meinte Benedikt. Benedikt hatte bereits 2005 in Köln eine Synagoge besucht, als erster Papst der Geschichte hatte Papst Johannes Paul II. 1986 ein jüdisches Gotteshaus betreten, die Synagoge in Rom.

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