Hochsicherheitstrakt

Geiselnahme in deutschem Knast zu Ende

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Der lebenslang einsitzende Täter hat in der Nacht aufgegeben - Wozu das Ganze gut war, muss erst geklärt werden.

Die Geiselnahme im Hochsicherheitsgefängnis in der niederbayerischen Stadt Straubing ist in der Nacht auf Mittwoch beendet worden. Der Häftling, der am Dienstag seine Therapeutin als Geisel genommen hatte, hat nach sieben Stunden um 0.35 Uhr aufgegeben. Die 49 Jahre alte Justizbeamtin blieb unverletzt. Der Häftling wurde wieder in seine Zelle gebracht.

Lebenslange Haft
Das Messer, mit dem der 51-Jährige die Frau bedroht hatte, stellten die Beamten sicher. Das Motiv des Mannes, der wegen mehrerer schwerer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist noch unklar. Die Ermittlungen sollten weiterlaufen.

Wozu das Ganze
Der Häftling hatte die Frau am Dienstagnachmittag in der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt in seine Gewalt gebracht. Die Polizei hatte den Gefängniskomplex mit zahlreichen Beamten abgeriegelt und ein Spezialeinsatzkommando postiert. Die Polizei setzte zunächst auf Verhandlungen mit dem Geiselnehmer. Was der Mann überhaupt erreichen wollte, ist unbekannt.

Kurz davor Landshut
Die Geiselnahme war bereits das zweite Verbrechen binnen weniger Stunden in einem niederbayerischen Justizgebäude. Am Dienstagvormittag hatte ein 60-Jähriger im Landshuter Landgericht seine Schwägerin und sich selbst erschossen. Eine weitere Verwandte und ein Anwalt wurden bei der Schießerei vor einem Sitzungssaal des Gerichts verletzt.

Festung für schwere Jungs
Die mehr als 100 Jahre alte JVA in Ostbayern ist das wichtigste Hochsicherheitsgefängnis im Freistaat. Dort sitzen zum großen Teil Verbrecher mit besonders langen Haftstrafen ein. Mehr als ein Fünftel der rund 850 inhaftierten Männer sind wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Zudem werden in Straubing Täter untergebracht, gegen die wegen ihrer Gefährlichkeit Sicherungsverwahrung verhängt wurde.

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