Bruch befürchtet

Größter Staudamm im Irak droht zu bersten

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Der Mossul-Staudamm im Irak könnte den Wassermassen nicht mehr standhalten. Hunderttausende Menschen sind in Gefahr.

Der größte Staudamm des Irak droht zu brechen und bedroht damit das Leben von Hunderttausenden Menschen in Mossul und Bagdad. Der Mossul-Damm im Nordirak könnte unter dem Wasserdruck nachgeben und eine 20 Meter hohe Flutwelle auslösen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des US-Inspektors für irakische Bauwerke.

Gefährlichster Staudamm der Welt
"Mit Blick auf die inneren Auswaschungen an den Fundamenten ist der Mossul-Damm der gefährlichste Staudamm in der Welt (...) Wenn nur ein kleines Problem an dem Staudamm auftritt, ist ein Bruch wahrscheinlich", warnten Ingenieure der US-Armee demnach bereits im vergangenen Jahr in einer vorläufigen Risiko-Einschätzung, die in den Bericht eingeflossen ist.

Der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, und der Oberkommandierende der US-Armee, David Petraeaus, haben dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki bereits im Mai in einem Brief über die Gefahr aufgeklärt, wie aus dem Bericht hervorgeht. "Ein katastrophaler Bruch im Mossul-Damm würde eine Überflutung entlang des Tigris bis Bagdad hervorrufen", schrieben die beiden US-Vertreter darin. Nur 50 Kilometer unterhalb des Damms liegt die Stadt Mossul mit 1,7 Millionen Einwohnern. Ein vor zwei Jahren gestartetes 27-Millionen-Dollar-Projekt (rund 18,7 Millionen Euro) der USA zur Reparatur des Staudamms ist dem Bericht zu Folge an Misswirtschaft und Stümperei gescheitert. Die Arbeiten zur Stärkung des Fundaments hätten keine Fortschritte gemacht.

Der Mossul-Staudamm war 1984 fertiggestellt worden und soll die in der Umgebung lebende Bevölkerung und ihre Landwirtschaft mit ausreichend Wasser versorgen sowie Strom erzeugen. Er wurde auf Kalkstein gebaut, der relativ schnell von Wasser ausgehöhlt wird.

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