Killer-Erdbeben

Identifizierung der Leichen fällt schwer

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Die örtlichen Behörden bekommen nun Unterstützung von Interpol.

Auch Tage nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti liegen noch zahlreiche Todesopfer in den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince. Alle nach den gängigen Methoden zweifelsfrei zu identifizieren dürfte den örtlichen Behörden trotz internationaler Hilfe kaum möglich sein. Angesichts der hohen Opferzahl und der schnell voranschreitenden Verwesung ist die Identifizierung der Toten eine kaum zu bewältigende Mammutaufgabe.

Mehrere Wege
Für gewöhnlich versuchen Ermittler, Fingerabdrücke von den Opfern zu nehmen oder nach persönlichen Gegenständen wie Ausweisen oder Schmuck zu suchen. Auch besondere Merkmale wie Operationsnarben gehören zu den geeigneten Merkmalen für eine Identifizierung. Finden die Spezialisten wegen des Grads der Verletzungen solche Merkmale nicht, erstellen sie für gewöhnlich einen Zahnstatus. Um einen Toten über sein Gebiss zu identifizieren, müssen allerdings Zahnarztunterlagen oder Röntgenbilder vorliegen.

Interpol-Experten kommen
Diese dürften nach dem Erdbeben in Haiti schwer auffindbar sein - wenn es sie denn überhaupt gibt.Das zeitaufwendigste und kostspieligste Mittel zur Identifizierung ist die DNA-Analyse. Mit einer Genprobe kann ein Opfer identifiziert werden - allerdings nur, wenn Vergleichsmaterial vorliegt.

Ab Montag sollen in Haiti Experten der internationalen Polizeibehörde Interpol bei der Identifizierung von Toten helfen. Das Team will nach Angaben der Behörde zudem versuchen, Meldungen über vermisste Menschen zu sammeln und in einer Datenbank zu bündeln. Letzteres hatte Interpol bereits bei der Tsunami-Katastrophe in Südostasien Ende 2004 gemacht.

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