Verschwundene Maddie

McCanns bringen Ermittler vor Gericht

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Die Eltern der verschwundenen Maddie verlangen 1,2 Mio Euro wegen Verleumdung.

Wiedersehen vor Gericht: In Lissabon hat am Dienstag der Prozess des Ehepaars McCann gegen den portugiesischen Ex-Polizisten Goncalo Amaral begonnen, dem sie Verleumdung vorwerfen. Amaral hatte die Ermittlungen im Fall der 2007 verschwundenen Tochter der McCanns geleitet. Im Laufe seiner Arbeit hatte er Kate und Gerry McCann als Verdächtige eingestuft. Maddie McCann war im Mai 2007 im Alter von drei Jahren aus einer Ferienanlage an der Algarve verschwunden. Amaral vermutet, dass das Mädchen einen Unfalltod starb, der von den Eltern vertuscht wurde.

Das Ehepaar erhofft sich von den Richtern die Bestätigung einer einstweiligen Verfügung, die die Veröffentlichung eines Buches von Amaral mit dem Titel "Die Wahrheit der Lüge" untersagt. Außerdem wollen sie 1,2 Millionen Euro Entschädigung wegen Verleumdung.

Die Ermittlungen gegen die McCanns wurden kurz nach ihrer Beschuldigung eingestellt, Amaral beharrt aber in seinem im Juli 2008 veröffentlichten Buch auf seiner These, wonach das Mädchen tot und die Eltern verantwortlich seien. Die McCanns versicherten von Beginn an ihre Überzeugung, dass das Kind entführt worden sei. Sie hatten unmittelbar nach Maddies Verschwinden eine beispiellose weltweite Medienkampagne eingeleitet, in deren Verlauf sie auch vom Papst empfangen wurden.

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